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DLR-Energieforscher setzen auf Sektorkopplung und Wasserstoff

Köln - Energieforscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) wollen auf der Hannover Messe in dieser Woche zeigen, wie CO2-neutrale Brennstoffe in Zukunft mit erneuerbaren Energien, insbesondere Sonnenenergie, hergestellt und genutzt werden können.

Hierzu zählt auch das Brennstoffzellenflugzeug HY4. Daneben wird eine Klimaanlage für Elektrofahrzeuge gezeigt sowie eine moderne Gasturbine mit geringen Schadstoffemissionen. "Für eine klimafreundliche Energieversorgung brauchen wir über den Stromsektor hinaus auch Lösungen für den Verkehrs- und Wärmesektor", sagt Prof. Karsten Lemmer, DLR-Vorstand für Energie und Verkehr.

Virtual-Reality-Rundgang durch die größte künstliche Sonne der Welt
In der Synlight-Forschungsanlage am DLR-Standort Jülich sind 149 Strahler mit der Lichtleistung eines Großkino-Projektors verbaut. Damit stellen sie die größte künstliche Sonne der Welt dar. Zusammen erzeugen die Strahler ein Licht, das dem von fast 100.000 60-Watt-Glühlampen entspricht und sich auf das 10.000-fache des Sonnenlichts verdichten lässt. Ingenieure des DLR-Instituts für Solarforschung haben die im März 2017 eingeweihte Anlage konzipiert und begleiten Kooperationspartner bei der Durchführung der Experimente. Das DLR zeigt auf der Messe einen der im Durchmesser ein Meter großen Strahler sowie einen Virtual Reality-Rundgang durch die 15 Meter hohe Synlight-Anlage.

Wasserstoff aus Wasser und Sonnenlicht
Wasserstoff ist keine Primärenergie, sondern muss zunächst hergestellt werden. Die Vorteile: Wasserstoff enthält, bezogen auf die Masse, mehr Energie als jeder andere chemische Brennstoff. Zudem entstehen bei der Verbrennung lediglich Wasser und Wärme. Sonnenenergie wiederum ist die mit Abstand am meisten verfügbare Energieressource auf der Erde. Daher arbeiten die DLR-Forscher im Projekt Hydosol_Plant an der Weiterentwicklung eines Herstellungsverfahrens, mit dem sie Wasserstoff direkt aus Wasser mithilfe von Sonnenlicht erzeugen. Mit einem solarchemischen Reaktor wird die Wärmeenergie der Sonne über eine Redox-Reaktion direkt zur Wasserstofferzeugung genutzt. 2017 erproben die Forscher dafür einen 750 Kilowatt Reaktor auf der Plataforma Solar de Almería des spanischen Forschungszentrums Ciemat.

Weitere Energielösungen vom Gasbrenner bis zum H2-Flugzeug
Für das "Next Generation Car" (NGC) des DLR entwickeln die DLR-Institute für Technische Thermodynamik und Fahrzeugkonzepte innovative Hilfsaggregate zur Klimatisierung von Elektrofahrzeugen. Zudem entwickelt das DLR moderne Gasturbinenbrennkammern, die auch unter unterschiedlichen Lastanforderungen optimal arbeiten und vom Methangas bis zum Holzgas möglichst viele unterschiedliche Brennstoffe verbrennen können. Nicht zu vergessen ist das erste viersitzige Passagierflugzeug HY4 des DLR, das allein mit einem Wasserstoffbrennstoffzellen-Batterie-System angetrieben wird.

© IWR, 2017

24.04.2017

 



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