Neuer globaler Temperaturrekord 2016

Berlin – Bei den globalen Temperaturrekorden geht es Schlag auf Schlag. Im Jahr 2016 liegen die Temperaturen erneut auf einem neuen Rekordniveau. Dabei war erst 2015 ein Rekord-Temperaturjahr.

Laut der US-Wetterbehörde NOAA liegt die globale Mitteltemperatur für 2016 im Zeitraum Januar bis November deutlich über dem Mittelwert. Auch in Deutschland sind die Temperaturen deutlich höher als im Schnitt.

US-Wetterbehörde sieht 2016 wieder auf Temperatur-Rekordkurs
Die NOAA hat für die ersten elf Monate 2016 eine Temperaturabweichung um 0,94 Grad Celsius über dem entsprechenden Mittelwert der ersten elf Kalendermonate für das 20. Jahrhundert festgestellt. Nach Einschätzung des Deutschen Klima-Konsortiums war nach dem Rekordjahr 2014 bereits mit dem im Frühjahr 2015 im Pazifik einsetzenden natürlichen El-Nino-Ereignis absehbar, dass sowohl 2015 als auch 2016 global außergewöhnlich warme Jahre werden. Die jüngsten Beobachtungen hätten diese Einschätzung inzwischen mehr als bestätigt: Das Jahr 2015 verzeichnete einen neuen Temperaturrekord. Im Zeitraum von Mai 2015 bis August 2016 war jeder einzelne Monat der jeweils wärmste Kalendermonat seit Beginn der systematischen, flächendeckenden Messungen 1880.

Drittes Jahr hintereinander mit Rekordtemperaturen
Obwohl das Jahr noch rund acht Tage andauert, kann bereits heute mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass 2016 erneut das weltweit wärmste Jahr seit 1880 werden wird. Mit den Rekordjahren 2014 und 2015 wäre damit zum dritten Mal hintereinander ein Jahresrekord zu verzeichnen, stellt das Deutsche Klima-Konsortium, hinter dem zahlreiche Forschungseinrichtungen und Behörden stecken, fest. Sicher sei schon heute, dass diese drei Jahre die global wärmsten bisher gemessenen Jahre sein werden.

Klimaentwicklung in Deutschland
Dr. Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes: „Die mittlere Temperaturabweichung war 2016 für Deutschland im Gegensatz zur globalen Entwicklung nicht besonders auffällig. Es muss aber an die Flutereignisse im Frühsommer erinnert werden, die aus meiner Sicht einen Vorgeschmack auf die befürchtete Zunahme von Extremereignissen in einer zukünftigen wärmeren Welt bieten.“

Über das Deutsche Klima-Konsortium
Das Deutsche Klima-Konsortium e. V. (DKK) vertritt führende Akteure der deutschen Klimaforschung und Klimafolgenforschung. Dazu gehören Universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Bundesbehörden. Das DKK steht für wissenschaftsbasierte Politikberatung, greift aktuelle Klimathemen auf und liefert Hintergründe aus Expertensicht.

© IWR, 2016