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Deutschland beschleunigt Energiewende im Iran

Teheran – Seit dem Abschluss des historischen Atomabkommens im Jahr 2015 hat sich im Iran einiges verändert. Die Öffnung des Ölstaates im Nahen Osten hat auch zu neuen Ansätzen im Sinne einer Energiewende geführt. Dabei spielt Deutschland eine wichtige Rolle.

So wollen Deutschland und Iran beim Umwelt- und Klimaschutz stärker zusammenarbeiten. Mit dieser Zielvorgabe ist der deutsche Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth nun zu Gesprächen in den Iran geflogen. Doch auch auf der operativen Ebene tut sich etwas: Ein Heidelberger Projektierer hat für die beiden ersten größeren Solarkraftwerke des Landes gesorgt.

Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Iran nach Atomabkommen neu belebt
Deutschland will dem Iran dabei helfen, zentrale Umweltprobleme wie Wassermangel und Luftverschmutzung zu bewältigen. Zudem verfolgt das Bundesumweltministerium (BMUB) das Ziel, den Iran bei der Umsetzung seiner nationalen Klimaschutzziele unterstützen. Seit dem Abschluss des Nuklearabkommens im Juli 2015 wurde die bilaterale Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern neu belebt. Flasbarth betonte, dass Deutschland und Iran im Bereich Klima- und Umweltschutz noch stärker zusammenarbeiten wollen. Der Staatssekretär wird mit dem iranischen Vizepräsidenten Sorena Sattari eine gemeinsame Absichtserklärung zur verstärkten Kooperation bei der Umstellung auf eine kohlenstoffärmere Wirtschaftsweise unterzeichnen. Gemeinsam mit Sorena Sattari und der Leiterin der Iranischen Organisation für Umweltschutz, Masoumeh Ebtekar, wird Flasbarth zudem die iranische Umweltmesse „IES Enviro 2017“ eröffnen.

Heidelberger Solarinvestor stellt Solarkraftwerke im Iran fertig
Ganz konkret leisten zudem zwei neue Solarprojekte, die von einem deutschen Unternehmen im Iran realisiert wurden, einen Beitrag zum Klimaschutz. Die Athos Solar GmbH aus Heidelberg hat als erster internationaler Investor zwei leistungsstarke Freiland-Photovoltaikanlagen im Iran installiert und in Betrieb genommen. Die beiden Solaranlagen in der Provinz Hamedan nahe der Hauptstadt Teheran sind mit einer Fläche von je zehn Hektar die ersten ihrer Größe im Iran überhaupt. Zusammen kommen sie auf eine Gesamtleistung von 14 Megawatt (MW) und markieren einen wichtigen Schritt im Auf- und Ausbau von erneuerbaren Energien im Iran. Die Investition von knapp 20 Millionen Euro wurde von Athos Solar zu 100 Prozent aus Eigenkapital finanziert. Anfang Februar wurden die Anlagen in Anwesenheit des deutschen Botschafters Michael Klor-Berchtold und des iranischen Energieministers Hamid Chitchian in Betrieb genommen.

Iran will erneuerbare Energien ausbauen
Im Bereich Windenergie engagiert sich bereits seit längerer Zeit vor allem der hessische Windenergie-Projektentwickler Abo Wind im Iran. Abo Wind hat bereits 2016 ein Büro in der Hauptstadt Teheran eröffnet. Im Januar 2017 hatte sich eine rund 20-köpfige Delegation aus dem Iran ein Windenergieprojekt von Abo Wind in Deutschland angeschaut. Bis zum Jahr 2018 möchte der Iran laut Abo Wind Windparks mit einer Leistung von 4.500 MW und Solarparks mit 500 MW ans Netz bringen.

© IWR, 2017

24.02.2017

 



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