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Photovoltaik-Ausschreibung: Nicht alle Anlagen werden gebaut

Bonn/Berlin – Die Gewinner der zweiten Photovoltaik-Ausschreibung in Deutschland hatten sich im August 2015 über Zuschläge für die eingereichten Projekte gefreut. Doch nicht alle Anlagen sind auch tatsächlich realisiert worden.

Wie die Bundesnetzagentur mitteilt, sind knapp 90 Prozent der Zuschlagsmenge aus der zweiten Ausschreibung für Photovoltaik(PV)-Freiflächen errichtet worden. Das werten die Bundesnetzagentur und das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) als Erfolg.

Vier von 32 Photovoltaik-Projekten nicht umgesetzt
Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, erklärt: "Die erneut hohe Realisierungsrate zeigt, dass die Ausschreibungen funktionieren. Die Bieter haben Preise geboten, zu denen sie auch Anlagen errichten und betreiben können." Der Erfolg der Ausschreibungen bei der Photovoltaik beruht laut Homann auf dem richtigen Verhältnis zwischen Realisierungsfrist und Höhe der Sicherheiten. Insgesamt wurden im August 2015 im Rahmen der zweiten Ausschreibungsrunde 33 Projekte bezuschlagt. Da im Anschluss daran für ein Projekt die Zweitsicherheit nicht geleistet wurde, blieben zunächst noch 32 Photovoltaik-Projekte übrig, wie ein Sprecher der Bundesnetzagentur auf Anfrage von IWR Online erklärte. Für vier der verbliebenen 32 Zuschläge sind die Projekte bis zum Ende der Frist im August 2017 nicht realisiert worden, so der Agentursprecher. Hier fällt nun eine Strafzahlung an, die dem Konto nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG-Konto) gutgeschrieben wird.

Sicherheitsleistungen für nicht realisierte Anlagen gehen auf das EEG-Konto
Die Bundesnetzagentur hat im Zeitraum 2015 bis 2016 insgesamt sechs Ausschreibungen für Photovoltaik-Freiflächenanlagen durchgeführt. Für die zweite Runde ist die Antragfrist für eine Förderberechtigung der Zuschläge am 20. August 2017 abgelaufen. Die durchschnittliche Förderhöhe für die zweite Photovoltaik-Ausschreibungsrunde betrug 8,49 Eurocent je Kilowattstunde (ct/kWh). Zur Sicherstellung der Realisierung mussten die Bieter bei der Gebotsabgabe ihren Planungsstand nachweisen, zudem wurden Sicherheitsleistungen von bis zu 50 Euro pro Kilowatt verlangt, die nach einer Realisierung der Anlagen zurückerstattet werden. Bei den vier nicht realisierten Anlagen werden diese Sicherheitsleistungen nun dem EEG-Konto gutgeschrieben. Viele Projektentwickler haben laut Bundesnetzagentur auch von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, auf einer anderen Fläche zu realisieren als bei Gebotsabgabe geplant. Einige Zuschläge wurden zudem auf mehrere Projekte aufgeteilt. Dies habe im Ergebnis zu einer Verschiebung der regionalen Verteilung der Projekte beigetragen.

Baake: Ausschreibungen und hohe Realisierungsrate kein Widerspruch
Als Erfolg wertet auch Rainer Baake, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, die Relisierungsquote: „Ich freue mich, dass rund 90 Prozent der Projekte, die in der zweiten Runde zur Ausschreibung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen einen Zuschlag erhalten haben, auch realisiert wurden.“ Das Ergebnis zeige, dass Ausschreibungen und eine hohe Realisierungsrate kein Widerspruch seien, so Baake. Zusammen mit der ersten Ausschreibungsrunde liegt die Realisierungsrate laut BMWi nun bei 95 Prozent.

© IWR, 2017


28.08.2017

 



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