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Innogy: Neue Strategie mit Glasfaser-Fokus – Analysten unbeeindruckt

Essen – Der Energiekonzern Innogy hat eine neue Strategie vorgestellt. Im Fokus stehen drei Wachstumsfelder, in denen zunächst hohe Investitionen getätigt werden sollen. Analysten zeigen sich wenig beeindruckt.

Die Innogy ist als Zukunftstochter von RWE abgespalten und im Herbst 2016 eigenständig an die Börse gegangen. Nun wollen die Essener mit einer neu ausgerichteten Strategie zukünftig in allen Geschäftsbereichen jeweils zu den drei führenden Unternehmen aufsteigen. Um zu den „best in class“ zu gehören, seien die Dimensionen Position, Performance, Portfolio und Partnerschaft von zentraler Bedeutung, so der Konzern.

4P-Strategie: Position, Performance, Portfolio und Partnerschaft
Die neue Unternehmensstrategie, die innogy vorantreiben soll, firmiert unter dem Titel 4P-Strategie. Die Ziele der Strategie sollen bis 2025 erreicht werden. Die vier Ps beziehen unter anderem auf die (Markt-)Position, hier will innogy in den relevanten Märkten zu den drei führenden Anbietern und ertragsstärksten Unternehmen (Performance) gehören. Dabei werde es keine Tabus bezüglich der aktuellen Geschäftsaktivitäten (Portfolio) geben. Für Kunden, Kommunen, Kooperationsunternehmen und Finanzpartner will innogy Energie-Partner Nummer eins werden bzw. bleiben (Partnerschaft). Der Kernmarkt von innogy bleibe Europa, Wachstumsinvestitionen werden aber zukünftig sowohl in Europa als auch in Nordamerika getätigt. Geschäftsaktivitäten, bei denen innogy nicht zu den führenden Unternehmen in Sachen Marktstellung (Position) und Ertrag (Performance) gehört oder zukünftig gehören kann sollen abgegeben werden. Das aus dieser aktiven Portfoliostrategie freigesetzte Kapital soll in vielversprechendere Märkte investiert werden.

E-Mobilität, Photovoltaik und Glasfaser im Fokus – 1,2 Mrd. Euro Investitionen bis 2019
Um die jeweilige Top-3-Position zu erreichen, soll neben der aktiven Portfoliopolitik auch das Wachstum vorangetrieben werden. Ziel im Bestandsmarkt ist es, mindestens so schnell zu wachsen wie der Markt und bestenfalls dabei weitere Marktanteile zu gewinnen. In den aus Unternehmenssicht drei wichtigsten Wachstumsfeldern Elektromobilität, Photovoltaik und Glasfasernetze soll eine starke Marktposition aufgebaut werden. Um dies zu erreichen, sind bis 2019 Investitionen in Höhe von bis zu 1,2 Milliarden Euro in den drei Wachstumsfeldern geplant. Im Bereich der E-Mobilität sieht innogy die Chance, führender Anbieter von E-Mobility-Lösungen in Europa und den USA zu werden.
Im Photovoltaik-Markt hat innogy mit Belectric bereits ein Unternehmen für den Bau von Solarkraftwerken im Portfolio, Ziel ist es eine starke Marktposition in Europa, Nordamerika und ausgewählten Schwellenländern aufzubauen. Für den Bereich Glasfasernetzte sieht das Unternehmen in Deutschland einen sehr hohen Nachholbedarf und will diesbezüglich sein Ausbautempo deutlich erhöhen. Auch Projekte aus dem Ausland sollen geprüft werden.

Analysten heben innogy-Kursziel leicht an
Im Herbst 2016 ging das Unternehmen an die Börse und startete mit einem Aktienkurs von rund 36 Euro, bis zum Dezember vergangenen Jahres fiel die Aktie steil ab bis unter 31 Euro, im Anschluss stabilisierte sich der Kurs wieder und klettert im September 2017 auf ein neues Allzeithoch bei rund 38 Euro. Die Analysten von Independent Research haben nach der Bekanntgabe der neuen Strategie das Kursziel für die innogy-Aktie von 37 Euro auf 38 Euro angehoben und die Einstufung auf „hold“ belassen. Die Strategieänderung und „übertriebenen“ Spekulationen über eine Übernahme von innogy sei kein Impuls für einen höheren Kurssprung. Im heutigen Börsenhandel bewegt sich die Aktie bei 37,37 Euro minimal über dem Niveau des Vortages (+0,1 Prozent, Stand 10:56 Uhr, Börse Xetra).

© IWR, 2017


27.09.2017

 



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