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EU genehmigt Deal zwischen Eon und RWE unter Auflagen

© Innogy© Innogy

Brüssel - Nachdem die EU-Kommission die Übernahme der RWE-Tochter Innogy im März 2019 für die weitere Prüfung zunächst einmal gestoppt hatte, liegt nun das OK für den Deal vor. Die Genehmigung ist an eine Reihe von Auflagen geknüpft.

Mit der heutigen Entscheidung (17.09.2019) zur Freigabe der Transaktion von RWE und Eon macht die EU-Kommission den Weg frei für die Umstrukturierung von RWE und Eon und die Zerschlagung von Innogy. Eon erhält das Netzgeschäft und Endkundengeschäft von Innogy, RWE vor allem das Geschäftsfeld Erneuerbare Energien von Innogy und Eon. Die Einhaltung der von der Kommission geforderten Auflagen hat Eon zugesagt.

Kommission sieht Gefahr der Wettbewerbsverzerrung ausgeräumt
Aufgrund der Befürchtung, der Deal zwischen Eon und RWE könnte innerhalb der EU zu Wettbewerbsverzerrungen auf dem Strom- und Gasmarkt führen, hatte die Europäische Kommission die Übernahme der RWE Tochter Innogy im März 2019 zunächst gestoppt. Nach Prüfung haben die europäischen Wettbewerbshüter jetzt grünes Licht gegeben. Eon und RWE können ihre Konzerne nun umstrukturieren, Innogy wird zerschlagen. „Heute können wir die Übernahme von Innogy durch Eon genehmigen, da die Verpflichtungszusagen von Eon sicherstellen, dass der Zusammenschluss in den Ländern, in denen diese Unternehmen tätig sind, nicht zu einer Verringerung der Auswahl und höheren Preisen führt“, so die für EU-Wettbewerbspolitik zuständige Kommissarin Margrethe Vestager.

Eon hat zugesagt, das Strom- und Gaskundengeschäft von Innogy in der Tschechischen Rebublik abzugeben und Veräußerungen im ungarischen Stromkundengeschäft vorzunehmen. In Deutschland beziehen sich die Zusagen vornehmlich auf wesentliche Teile des Eon-Heizstromkundengeschäftes und den Bau und Betrieb einzelner Autbahn-Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Abgaben im Netzgeschäft gibt es hingegen nicht. „Vor dem Hintergrund der großartigen Entwicklungschancen für die neue Eon sind diese Zugeständnisse verkraftbar“, so Eon-Chef Johannes Teyssen.

RWE und Eon teilen Geschäftsfelder neu auf
Mit der Übernahmezusage und den Umstrukturierungen endet auch die bisherige Konkurrenz zwischen Eon und RWE. RWE wird sich vor allem auf die Stromerzeugung fokussieren, mit dem Schwerpunkt auf Erneuerbare Energien. Eon wird künftig keine eigenen Kraftwerke mehr betreiben und seinen Schwerpunkt beim Transport und Verkauf von Strom, Gas und Energiedienstleistungen an Haushalte und Firmen haben.

Im Zuge der Umstrukturierungen wird zunächst der RWE Anteil an Innogy (76,8 Prozent) an Eon übertragen. Im Gegenzug erhält RWE eine Beteiligung von 16,7 Prozent an Eon. Des Weiteren gehen vereinbarungsgemäß alle wesentlichen Eon-Aktivitäten im Bereich Regenerative Energien sowie die E.ON-Minderheitsbeteiligungen an den Kernkraftwerken Emsland und Gundremmingen zum 30. September auf RWE über. Im Anschluss kommen von Innogy das vollständige Erneuerbare-Energien-Geschäft, das Gasspeichergeschäft und der Anteil an der österreichischen Kelag zu RWE. Diese Übertragungen erfolgen so schnell wie möglich im nächsten Jahr. Eon wird zudem einen finanziellen Ausgleich im Wert von 1,5 Milliarden Euro von RWE erhalten. Der Großteil der rd. 40.000 Innogy-Beschäftigten wird zu Eon wechseln, rd. 5.000 Stellen sollen ohne betriebsbedingte Kündigungen abgebaut werden.

RWE verfügt vom Start weg über ein Portfolio Regenerativer Erzeugungsanlagen mit einer Kapazität von mehr als 9.000 Megawatt (MW). Bei der Offshore-Windenergie wird RWE von Beginn an zur weltweiten Nummer 2. Künftig will RWE jährlich 1,5 Milliarden Euro in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren und seine Position als global führendes Unternehmen auf dem regenerativen Energiesektor weiter ausbauen.


© IWR, 2019


17.09.2019

 



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