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Batteriezellen-Produktion startet 2024 am Opel-Standort in Kaiserslautern

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Berlin – Die Zukunft ist elektrisch, aber in Europa gibt es derzeit noch keine nennenswerte Batteriezellen-Produktion. Das soll sich bald ändern. Der Standort Deutschland könnte unvermittelt zur Drehscheibe für die Herstellung von Batteriezellen werden.

Nicht nur für den Ausbau der Elektromobilität sind Batterien notwendig. Die Grundbausteine der Batterien, die Batteriezellen, werden bisher vor allem in Asien hergestellt. Doch Europa will im internationalen Wettbewerb nachrüsten.

Bund und Land unterstützen Batteriezell-Werk am Opel-Standort in Kaiserslautern
Bei einem Besuch in Kaiserslautern haben Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing die strategische Bedeutung des geplanten Batteriezell-Werks für Rheinland-Pfalz hervorgehoben. Staatlich gefördert vom Bund und dem Land Rheinland-Pfalz soll an dem Opel-Traditionsstandort ab 2024 die größte Batteriezellproduktion für Elektrofahrzeuge in Deutschland an den Start gehen. Nach Angaben von Opel-Geschäftsführer Michael Lohscheller werden rund zwei Milliarden Euro in das Zukunftsprojekt investiert. Rund 2.000 Arbeitsplätze sollen am Standort entstehen, so das Bundeswirtschaftsministerium. An dem Arbeitstreffen nahmen auch der Kaiserslauterer Oberbürgermeister Klaus Weichel und der Opel-Betriebsratsvorsitzende in Kaiserslautern, Thorsten Zangerle, teil.

Joint Venture ACC soll Batteriezellen für Elektroautos produzieren
Gemeinsam mit der französischen Muttergesellschaft Groupe PSA und der französischen Total-Tochter Saft will Opel ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen ACC (Automotive Cell Company) gründen, das Batteriezellen für Elektroautos produziert. „Hier in Kaiserslautern entsteht ein echtes Jahrhundertprojekt“, erklärte Opel-Geschäftsführer Michael Lohscheller.

„Ab 2023 wollen wir schrittweise drei Blöcke mit einer Kapazität von jeweils acht Gigawattstunden aufbauen. Rund eine halbe Million Fahrzeuge jährlich können somit zukünftig mit Batteriezellen, Made in Kaiserslautern' versorgt werden. Für Opel ist die Teilnahme an dem Projekt ein Meilenstein der Firmengeschichte und ein weiterer wichtiger Schritt auf unserem Weg hin zu einer elektrischen Automobilmarke", so Lohscheller.

Insgesamt sollen zwei Anlagen mit einer Kapazität von insgesamt 48 Gigawattstunden entstehen – neben Kaiserslautern zudem in der Region Hauts de France. Dies entspräche einer Produktion von etwa 10 bis 15 Prozent des erwarteten europäischen Marktes. Das gesamte Investitionsvolumen für dieses Projekt liegt bei fast fünf Milliarden Euro.

EU genehmigt Milliarden-Subventionen für Batteriezellen-Fertigung in Kaiserslautern
Die EU Kommission hatte bereits am 09.12.2019 grünes Licht für das gemeinsame Vorhaben der Länder Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Polen und Schweden zur Förderung von Forschung und Innovation von Batterien gegeben. Ziel ist der Aufbau einer eigenen Batteriezellen-Produktion in Europa. „Die Batteriefertigung in Europa ist für unsere Wirtschaft und Gesellschaft von strategischem Interesse“, erklärte damals die Wettbewerbskommissarin und Vizepräsidentin Margrethe Vestager. Die genehmigte Beihilfe in Höhe von bis zu 3,2 Milliarden Euro werde die Durchführung dieses wichtigen Vorhabens ohne übermäßige Verfälschungen des Wettbewerbs gewährleisten, so die Begründung für die staatlichen Subventionen.

Batteriezellfertigung: VW baut in Salzgitter – Chinesische CATL im thüringischen Arnstadt
Die Herstellung von Batteriezellen findet künftig aber nicht nur in Kaiserslautern statt. Bereits im September 2019 hat VW eine Pilotlinie für die Herstellung der Zellen in Betrieb genommen. Bis zum Start der Produktion 2023/2024 will VW zusammen mit dem schwedischen Batteriehersteller Northvolt mehr als 1 Milliarde Euro investieren und 1000 Arbeitsplätze in Salzgitter schaffen. Eigentlich sollte ein 16-Gigawattstunden-Batteriezellfabrik entstehen, doch wie verschiedene Medien heute (07.02.2020) berichten, will VW die Produktion auf 24 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr aufstocken.

Aber auch der chinesische Batteriehersteller CATL, einer der weltweit größten Produzenten von Batterien, hat Pläne, in Deutschland Batteriezellen herzustellen. BMW ist u.a. Kunde bei CATL und auch Bosch kooperiert mit CATL. Im thüringischen Arnstadt könnte ein CATL-Werk mit Ausbauvolumen von bis zu 100 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr entstehen. Bleibt dann noch die Frage, wie Tesla reagiert.

© IWR, 2020


07.02.2020

 



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