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Verbund steigert Gewinn und investiert in Pumpspeicherkraftwerke

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Wien, Österreich - Der österreichische Energieversorger Verbund hat die Zahlen für das Geschäftsjahr 2020 vorgelegt. Trotz negativer Auswirkungen durch die COVID-19-Pandemie ist das Unternehmen auf Kurs.

Die Umsatzerlöse der Verbund AG sind im Geschäftsjahr 2020 zwar zurückgegangen. Der auf Wasserkraft spezialisierte Energiekonzern hat das Ergebnis allerdings steigern können. Künftig will Verbund in neue Pumpspeicherkraftwerke investieren.

Erfreuliche Geschäftsentwicklung trotz COVID-19 Krise
Insgesamt sind die Umsatzerlöse des im regenerativen Aktienindex RENIXX World gelisteten Energiekonzerns Verbund im Geschäftsjahr 2020 um 17 Prozent auf rd. 3,235 Mrd. Euro zurückgegangen (Vorjahr 2019: 3,895 Mrd. Euro). Um 9,2 Prozent auf 1,293 Mrd. Euro (Vorjahr 2019: 1,184 Mrd. Euro) deutlich gestiegen ist dagegen das EBITDA. Das Konzernergebnis erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 13,8 Prozent auf 631,4 Mio. Euro (2019: 554,8 Mio. Euro). Per saldo war das Geschäftsjahr 2020 für Verbund trotz COVID-19-Krise sehr erfreulich, so das Unternehmen rückblickend. In der Hauptversammlung am 20.4.2021 wird für das Geschäftsjahr 2020 eine Dividende von 0,75 Euro je Aktie vorgeschlagen.

Die positive Entwicklung des Finanzergebnisses ist unter anderem auf eine deutliche Reduktion des Zinsaufwands zurückzuführen, bedingt durch hohe Tilgungen in den Geschäftsjahren 2019 und 2020. Die Konzernergebnisse der Geschäftsjahre 2019 und 2020 waren auch von Einmaleffekten beeinflusst. Bereinigt um diese Einmaleffekte stieg das Konzernergebnis um 11,2 Prozent auf 610,4 Mio. Euro. Verbessert werden konnten darüber hinaus alle steuerungsrelevanten Kennzahlen. Die Verschuldung konnte deutlich reduziert, die Margen erheblich verbessert und die Verzinsung auf das eingesetzte Kapital deutlich erhöht werden.

Positiv auf die Ergebnisentwicklung wirkten darüber hinaus die im relevanten Absicherungszeitraum gestiegenen Terminmarktpreise auf dem Großhandelsmarkt für Strom. Die Spotmarktpreise waren 2020 - insbesondere bedingt durch die Auswirkungen der COVID-19-Krise - hingegen deutlich rückläufig. Der durchschnittlich erzielte Absatzpreis im Bereich der Eigenerzeugung aus Wasserkraft konnte aufgrund dieser Entwicklungen um 5,6 Euro/MWh auf 44,6 Euro/MWh gesteigert werden.

Auf Basis einer durchschnittlichen Eigenerzeugung aus Wasser- und Windkraft sowie der Chancen- und Risikolage erwartet Verbund für das Geschäftsjahr 2021 ein EBITDA zwischen rund 1.080 Mio. Euro und 1.300 Mio. Euro und ein Konzernergebnis zwischen rund 450 Mio. Euro und 590 Mio. Euro.

Verbund setzt auf Pumpspeicherkraftwerke
Im Rahmen der 2020er-Bilanzpressekonferenz hat der Verbund-Vorstandsvorsitzende Michael Strugl zudem zwei neue Projekte im Rahmen der Österreichischen Energiewende vorgestellt. Verbund wird insgesamt mehr als eine halbe Milliarde Euro in den Bau der Pumpspeicherprojekte Limberg III (Kaprun, Salzburg) und Reißeck II+ (Reißeck, Kärnten) investieren. Beim Kraftwerksprojekt Limberg III handelt sich dabei um ein Pumpspeicherkraftwerk mit einer Leistung von 480 Megawatt (MW) in Kaprun. Vorgesehen ist der Einsatz spezieller Maschinensätze, die hoch flexibel auf den Bedarf an Ausgleichs- und Regelenergie im Netz reagieren können und damit besonders auf die Bedürfnisse der Energiewende zugeschnitten sind. Das Gesamtvorhaben umfasst zudem eine Vielzahl an ökologischen Maßnahmen. Bis 2025 werden insgesamt rund 480 Mio. Euro in das Projekt investiert - hohe regionale Wertschöpfung inklusive.

Reißeck II+ verstärkt das 2016 in Betrieb genommene Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II. Als Oberbecken nutzt Reißeck II zwei Speicherseen. Um zukünftig den Höhenunterschied zwischen den beiden Speichern von rd. 80 Metern ebenfalls energietechnisch nutzen zu können, wird auf einer Seehöhe von etwa 2.300 Metern das neue unterirdisches Kavernenkraftwerk Reißeck II+ mit zwei Pumpturbinen und einer Gesamtleistung von 45 Megawatt und einem Gesamtvolumen von etwa 60 Mio. Euro errichtet. Der Baustart ist noch im Frühjahr 2021 geplant.

„Das Vorhandensein von großen flexiblen Pumpspeicherkraftwerken ist fundamental für das Gelingen der Energiewende in Richtung einer CO2-freien Stromversorgung“, so Verbund-CEO Michael Strugl bei der Projektvorstellung. „Pumpspeicher sind und bleiben bis auf Weiteres die mit Abstand effizienteste Form, um Strom im großen Stil sauber zu speichern und in kürzester Zeit für Bedarfsspitzen vorzuhalten“, so Strugl weiter.

Verbund Aktie im Rückwärtsgang
Aktuell notiert die Aktie von Verbund bei 61,55 Euro (23.03.2021, 10:30 Uhr, Börse Stuttgart). Damit notiert die Aktie rd. 25 Prozent unter ihrem Jahreshoch von 81,85 Euro am 08. Februar 2021. Seit Jahresanfang hat der Kurs der Aktie um etwa 11 Prozent zurückgegangen.


© IWR, 2021


23.03.2021

 



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