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Gewinnwarnung von Siemens Gamesa setzt Aktienkurse unter Druck

© Siemens Gamesa© Siemens Gamesa

Zamudio, Spanien - Siemens Gamesa hat die vorläufigen Ergebnisse für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2021 bekannt gegeben. Der Windturbinen-Hersteller kassiert seine Ergebnisprognose. Der Kurs der Aktie bricht ein und zieht auch Nordex und Vestas mit.

Der Windturbinen-Hersteller Siemens Gamesa geht nach Verlusten im dritten Quartal für das Gesamtjahr von einer deutlich niedrigeren Profitabilität aus. Grund für das schwache Quartalsergebnis sind gestiegene Kosten, Lieferengpässe und Verschiebungen bei der Projektumsetzung.

Starker Anstieg der Materialpreise und Neubewertung von Projekten in Brasilien belasten Geschäftsverlauf
Das Board of Directors von Siemens Gamesa hat die Prognose für das Geschäftsjahr 2021 kassiert und angepasst. Die Revision ist vor allem auf steigende Preise für Rohmaterialien und Rückstellungen für belastende Projekte durch höhere Anlaufkosten für die Markteinführung der Siemens Gamesa 5.X-Plattform zurückzuführen, insbesondere in Brasilien. Hinzu kommen Corona-bedingte Lieferengpässe und Verzögerungen in der Projektausführung, teilte der Windenergie-Hersteller mit.

Siemens Gamesa geht nach der aktualisierten Prognose davon aus, dass der Konzernumsatz für das Geschäftsjahr 2021 voraussichtlich am unteren Ende der am 30. April 2021 kommunizierten Spanne von 10,2 - 10,5 Mrd. Euro liegen wird. Die Konzern-EBIT-Marge vor PPA und vor I&R-Kosten wird für das Geschäftsjahr 2021 auf eine Spanne von -1 bis 0 Prozent angepasst (vorher 3 bis 5 Prozent).

Insgesamt hat Siemens Gamesa im dritten Quartal nach den vorläufigen Zahlen Umsatzerlöse von ca. 2,7 Mrd. Euro erzielt. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis von Zinsen und Steuern lag in Q3 bei einem Minus von 150 Mio. Euro. Die Neueinschätzung der Profitabilität des WEA-Auftragsbestandes aufgrund der oben genannten Faktoren hat in diesem Quartal zu Rückstellungen von rd. 229 Mio. Euro geführt.

Trotz der derzeitigen Belastungen im Geschäftsverlauf bleiben das langfristige Potenzial und der strategische Rahmen angesichts der Rolle der Windenergie in der Energiewende und der Top-Positionierung des Unternehmens nach Einschätzung von Siemens Gamesa in allen Marktsegmenten unverändert.

Wegen Siemens Gamesa: Siemens Energy muss Gewinnprognose anpassen
Die Anpassung der Prognose von Siemens Gamesa hat auch Auswirkungen auf den Mutterkonzern Siemens Energy, der angesichts der Probleme seiner Windenergie-Tochter seine Gewinnprognose kassieren muss. Insgesamt bestätigt der DAX Konzern zwar den Ausblick für das Umsatzwachstum (nominelles Wachstum der Umsatzerlöse zwischen 3 Prozent und 8 Prozent). Aufgrund der deutlich geringeren Gewinnerwartungen von Siemens Gamesa geht man bei Siemens Energy allerdings davon aus, das untere Ende der Konzern-Margenprognose (Angepasste EBITA-Marge vor Sondereffekten von 3 Prozent bis 5 Prozent) für das Gesamtjahr nicht zu erreichen.

Aktienkurse unter Druck
Der Aktienkurs von Siemens Gamesa bricht im heutigen Handel ein. Aktuell notiert die Aktie des RENIXX-Konzerns mit einem Minus von 14,10 Prozent bei 22,64 Euro (11:39 Uhr, 15.07.2021 Börse Stuttgart). Auch die Aktien der Siemens Gamesa Mitbewerber Nordex (-5,1 Prozent; 16,26 Euro) und Vestas (-6,4 Prozent, 30,81 Euro) geraten in den Abwärtssog. Die Aktie von Siemens Energy verliert ebenfalls deutlich. Aktuell notiert der Kurs mit einem Minus 9,72 Prozent bei 23,32 Euro (11:23 Uhr, 15.07.2021, Börse Stuttgart).

© IWR, 2021


15.07.2021

 



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