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PV-Ausbau in Deutschland gewinnt im Juli 2021 wieder an Dynamik

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Münster - Die jüngsten Warnungen des Weltklimarates vor dem globalen Klimawandel und die Klimaschutzziele der Bundesregierung zeigen, dass ein schneller Umstieg in der Energieversorgung auf erneuerbare Energien erforderlich ist. Der nationale PV-Ausbau zieht in diesem Jahr bislang zwar an, ausreichend ist das Zubau-Niveau aber noch lange nicht.

Im Juli 2021 hat die Dynamik beim Ausbau der Photovoltaik nach zwei vergleichsweise schwachen Vormonaten wieder angezogen. Das zeigt die IWR-Auswertung des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur (BNetzA) (Stand: 23.08.2021). Insgesamt fallen die Neuinbetriebnahmen bei der Photovoltaik in Deutschland von Januar bis Juli 2021 zwar höher aus als im Vorjahreszeitraum 2020, sind aber noch weit von dem Ausbautempo entfernt, dass mit Blick auf die von der Bundesregierung für 2045 angestrebte Klimaneutralität erforderlich ist.

PV Neuinbetriebnahmen im Juli wieder auf dem Niveau von April 2021
Im Juli wurden in Deutschland fast 17.500 PV-Anlagen mit einer Leistung von rd. 570 Megawatt (MW) neu in Betrieb genommen. Verglichen mit den Monaten Mai (393,1 MW) und Juni (448,7 MW) zieht der Zubau wieder an und erreicht das Niveau von April (571,5 MW).

Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum hat der Ausbau der Photovoltaik von Januar bis Juli 2021 deutlich angezogen. Insgesamt wurden in den ersten sieben Monaten des Jahres 2021 in Deutschland fast 119.000 PV-Anlagen mit einer Leistung von 3.399 MW neu in Betrieb genommen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht das in Bezug auf die Leistung einem Wachstum von 16,5 Prozent (Jan - Jul 2020: rd. 106.000 Anlagen, 2.918 MW). Mit Blick auf die Klimaschutzziele der Bundesregierung bleiben die Neuinbetriebnahmen damit aber weiterhin zu niedrig. So geht der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) davon aus, dass allein im PV-Sektor auf der Basis von rd. 54 GW installierter PV-Leistung Ende 2020 in Deutschland bis 2030 ein Ausbau auf mindestens 150 GW erforderlich ist.

Im Unterschied zum Windenergiesektor spielt der Rückbau im Photovoltaik-Sektor kaum eine Rolle. Insgesamt wurden von Januar bis Juli 2021 deutschlandweit PV-Anlagen mit einer Leistung von 8 MW zurückgebaut, die meisten nach Monaten davon im Juli (2,9 MW). Unter Einbeziehung des Rückbaus ergibt sich damit von Januar bis Juli 2021 insgesamt ein Netto-Zubau von rd. 3.391 MW (Vorjahreszeitraum netto: 2.914 MW).

Bundesländer: Bayern führt mit deutlichem Abstand vor NRW und Baden-Württemberg
Die regionale Differenzierung nach Bundesländern zeigt, dass Bayern von Januar bis Juli 2021 mit einer neu in Betrieb genommenen Leistung von rd. 846 MW führend im Bundesländerranking ist. Mit deutlichem Abstand folgen NRW (382,3 MW) und Baden-Württemberg (380,7 MW) vor Mecklenburg-Vorpommern (338,7 MW) auf Rang vier und Niedersachsen (268,7 MW) auf Rang fünf.

Über die Solar- und Windenergie-Daten des BNetzA-Marktstammdatenregisters
Die IWR-Auswertung von Daten des BNetzA-Marktstammdatenregisters mit Stand vom 23.08.2021 stellt eine Momentaufnahme dar. Kriterium ist das Datum der Inbetriebnahme. Betrachtet wird die Bruttoleistung der Anlagen. Statistische Änderungen (auch rückwirkend) sind wegen einzelner Nachmeldungen von Anlagen oder Korrekturen zum Anlagenregister durch die BNetzA jederzeit möglich. Diese Unschärfen führen allerdings nicht zu Änderungen an den Trendaussagen. Aufgrund methodischer Unterschiede ist ein direkter Vergleich der IWR-Auswertung mit der monatlich durch die BNetzA vorgenommenen Auswertung der EEG-Zubauwerte nicht möglich.


© IWR, 2021


25.08.2021

 



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