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Greenpeace Energy schließt Vertrag für Post-EEG Phase ab

© Levke Jannichsen / Greenpeace Energy© Levke Jannichsen / Greenpeace Energy

Hamburg / Ellhöft – Was können Betreiber von Windenergieanlagen in Deutschland unternehmen, wenn für sie die garantierte Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nach 20 Jahren ausläuft? Eine Antwort liefert Greenpeace Energy.

Für viele Windenergieanlagen, deren 20-jähriger Vergütungszeitraum nach dem EEG Ende 2020 ausläuft, stellt sich die Frage nach den Optionen für den Weiterbetrieb. Greenpeace Energy hat mit einem Bürgerwindpark, dessen Anlagen aus der EEG-Vergütung ausscheiden, jetzt einen Vertrag zur direkten Belieferung von Privatkunden mit Windstrom abgeschlossen.

Greenpeace Energy schließt ersten direkten Stromliefervertrag für Privatkunden ab
Der Ökostromanbieter Greenpeace Energy meldet das nach eigenen Angaben deutschlandweit erste „Power Purchase Agreement“ (PPA) für die Belieferung von Privatkunden für den Windpark Ellhöft in Schleswig-Holstein abgeschlossen, der Ende 2020 aus dem 20-jährigen EEG-Vergütungszeitraum herausfällt. Der Vertrag ermöglicht den wirtschaftlichen Weiterbetrieb des Windparks auch nach dem Auslaufen der EEG-Vergütung. So können die Windenergieanlagen (WEA) auch in den nächsten Jahren weiter produzieren.

Der Vertrag für die insgesamt sechs AN-Bonus WEA mit je 1,3 Megawatt tritt zum 1. Januar 2021 in Kraft und läuft über fünf Jahre. Während der Vertragslaufzeit wird der Strom des Windparks zu einem festgelegten Preis pro Kilowattstunde an Greenpeace Energy verkauft. Der Fixpreis wurde für den Windpark individuell ermittelt und kann je nach Entwicklung der Börsenstrompreise vor Vertragsbeginn noch nachjustiert werden. Auch während der Vertragslaufzeit könne der Wert angepasst werden, wenn die Börsenpreise über eine bestimmte Schwelle steige oder darunter sinke, wobei sich die Windparkbetreiber und Greenpeace Energy Risiken und Vorteile teilten, so Greenpeace.

„Von unserem Modell profitieren alle“, so Nils Müller, Vorstand von Greenpeace Energy. „Die Anlagenbetreiber erhalten eine kalkulierbare Vergütung und können ihre Anlagen länger in Betrieb halten. Wir als Ökoenergieanbieter beziehen Windstrom zu einem auskömmlichen Preis und stärken die direkte Verbindung zwischen unseren sauberen Lieferkraftwerken und unseren Kundinnen und Kunden.“

16.000 MW Windleistung fallen bis 2025 aus EEG und gefährden Energiewende
Allein im Jahr 2021 fallen in Deutschland 4.400 MW an Windkraft-Erzeugungsleistung aus der EEG-Vergütung, bis 2025 werden es rund 16.000 MW sein, so Greenpeace Energy. Ohne eine Perspektive für die Abnahme des Stroms würden viele dieser Anlagen nach derzeitiger Rechtslage ersatzlos abgebaut. Der Windenergie drohe deshalb zu Anfang der 20er-Jahre Stagnation oder gar ein Rückgang. Deutschland würde seine Klimaziele noch deutlicher verfehlen als es sich ohnehin schon abzeichnet. Das mache PPAs zu einem wichtigen Instrument für den Klimaschutz, das jetzt erstmals für Privatkunden in die Praxis umgesetzt wurde, so Greenpeace Energy.
Für Windparkbetreiber, die auch Interesse am Abschluss eines PPAs haben, hat Greenpeace Energy eine Online-Registrierung eingerichtet.

© IWR, 2018


06.09.2018

 



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