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Aktion zur Abschaffung des PV-Deckels gestartet

© Volker Quaschning© Volker Quaschning

Berlin - Nach der aktuellen Gesetzeslage läuft die EEG-Vergütung für neue Solaranlagen ab einer installierten Leistung von 52 Gigawatt (GW) aus, was 2020 der Fall sein könnte. Der Hochschulprofessor Volker Quaschning ruft zum Protest auf und hat die Aktion #DerPVDeckelMussWeg gestartet.

Sollte der 52 GW Photovoltaik (PV)-Deckel im nächsten Jahr greifen, hätte das erhebliche Auswirkungen auf den weiteren Ausbau, da neue PV-Anlagen z.B. auf Einfamilienhäusern dann nicht mehr wirtschaftlich wären. Für die PV-Branche und die Klimaschutzziele des Bundes drohen erhebliche Konsequenzen.

Aktion #DerPVDeckelMussWeg macht Bedenken öffentlich
Nächstes Jahr könnte die in Deutschland installierte PV-Leistung 52 GW erreichen. Dann würde nach der geltenden Gesetzeslage der PV-Deckel greifen und die Vergütung für eingespeisten Solarstrom bei neuen PV-Anlagen auf null zurückgehen. Die Folgen für die Branche, die sich ieder etwas erholt hat, wären gravierend. Auch für die ohnehin gefährdeten Klimaschutzziele des Bundes käme es zu einem weiteren Dämpfer.

Der Berliner Hochschulprofessor Volker Quaschning hat vor diesem Hintergrund die Aktion #DerPVDeckelMussWeg initiiert. Er fordert möglichst viele Menschen dazu auf, sich zu beteiligen, und die politisch Verantwortlichen mit der Thematik konfrontieren, die Öffentlichkeit zu informieren und Lösungen einzufordern. Das Procedere: Der Teilnehmer nimmt irgendeinen Deckel, beschriftet diesen mit dem Aktionsmotto und sendet den Deckel zusammen mit einem Brief, der die Bedenken gegen den PV-Deckel beschreibt, an politische Entscheidungsträger. Für die notwendige Aufmerksamkeit sollten Teilnehmer der Aktion ein Foto Ihres Deckels mit dem Adressaten in den sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #DerPVDeckelMussWeg posten.

Weitere Unterstützung des PV-Ausbaus ohne spürbare Kosten für Allgemeinheit
Wenn der PV-Deckel greifen sollte, werden neue Solaranlagen auf Wohnhäusern wirtschaftlich unattraktiv, da eingespeister Strom nicht mehr vergütet wird. Im Gewerbebereich werde es dazu führen, dass die Größe neuer Anlagen durch alleinige Optimierung auf den Eigenverbrauch drastisch sinkt. Die Folge wäre ein Einbruch der Installationszahlen bei PV-Anlagen im Dachbereich. Das Erreichen der Klimaschutzziele in Deutschland rücke damit in immer weitere Ferne, so Quaschning. Da sich nur mit einem schnellen Ausbau erneuerbarer Energien das Pariser Klimaschutzabkommen noch einhalten lässt, darf es keine neuen PV-Kürzungen mehr geben, fordert Quaschning.

Eine stichhaltige Begründung für den Deckel gibt es nicht, da neue PV-Anlagen inzwischen so preiswert sind, dass auch die Unterstützung eines massiven Ausbaus keine spürbaren Kostensteigerungen für die Allgemeinheit mehr verursache. Der einzig plausible Grund für weitere Kürzungen sei der Wunsch, den Energiekonzernen ohne jegliche Rücksicht auf den Klimaschutz den Weiterbetrieb ihrer fossilen Kraftwerke zu ermöglichen, so Quaschning weiter, da dieser bei einem schnelleren PV-Ausbau gefährdet ist.

© IWR, 2019


22.03.2019

 



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