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Wie es bei Siemenes Gamesa nach dem Iberdrola Deal weitergeht

© Siemens Gamesa Renewable Energy© Siemens Gamesa Renewable Energy

Münster – Die Siemens AG hat alle von der spanischen Iberdrola gehaltenen Anteile am Windkraftanlagen-Hersteller Siemens Gamesa (SGRE) übernommen. Dieser Schritt ist Teil einer großen Siemens-Umstrukturierung auf dem Energiesektor.

Der Siemens-Konzern will seine Energiesparte umbauen und konventionelle und regenerative Energiezeugung zukünftig unter einem Dach bündeln. So können Kraftwerke und Energielösungen je nach Nachfrage und Transformationsgeschwindigkeit des Energiesektors aus einer Hand angeboten werden. Das Konzept ähnelt damit der Neuaufstellung beim Energiekonzern RWE.

Siemens kauft SGRE-Anteile von Iberdrola für 1,1 Milliarden Euro
In einem ersten Schritt hat die Siemens AG die von der spanischen Iberdrola gehaltenen SGRE-Aktien übernommen. Der Siemens Aufsichtsrat hatte dem Kauf des Aktienpakets von 8,1 Prozent an SGRE in seiner regulären Sitzung zugestimmt. Der Kaufpreis beträgt 20,00 EUR pro Aktie und entspricht damit einem Aufschlag von 32 Prozent auf den durchschnittlichen SGRE-Aktienkurs der letzten 30 Handelstage. Den Gesamtbetrag in Höhe von 1,1 Milliarden EUR wird Siemens aus eigenen Mitteln bezahlen. Alle Rechtsstreitigkeiten zwischen Iberdrola und Siemens werden damit beigelegt.

Gründung und Börsengang der neuen Siemens Energy im Jahr 2020 geplant
Im Zuge der Umstrukturierung des Siemens-Konzerns ist zudem geplant, dass im laufenden Jahr 2020 das neue Unternehmen Siemens Energy entsteht. Hier sollen konventionelle und regenerative Energietechniken sowie –lösungen aus einer Hand angeboten werden. Der Börsengang der neuen Siemens Energy mit einem Geschäftsvolumen von 30 Mrd. Euro und 80.000 Mitarbeitern ist für September 2020 vorgesehen. In diesem Zuge werden Siemens Gas und Power als Spin-off in die Siemens Energy ausgegliedert, zusammen mit den Anteilen der Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE).

Zwei börsennotierte Unternehmen: Neue Siemens Energy und Windenergie-Unternehmen Siemens Gamesa Renewable Energy
In Folge der Ankündigung der Siemens AG bezüglich des Inberdrola-Deals kletterte die im globalen EE-Aktienindex RENIXX gelistete Siemens Gamesa Aktie zunächst um rd. 20 Prozent bis auf 18 Euro, fiel dann aber wieder auf das Ausgangsniveau bei rd. 15 Euro zurück. Der Grund: es wird kein verpflichtendes Übernahmeangebot an die außenstehenden Aktionäre von SGRE geben, wie Siemens mitteilte. Die neue Siemens Energy wird allerdings rund 67 Prozent der Stimmrechte an SGRE und damit über eine Zweidrittel-Mehrheit in der Hauptversammlung verfügen. Nach dem Börsengang der neuen Siemens Energy im Herbst 2020 wird die Siemens Gamesa Renewable Energy weiterhin börsennotiert bleiben.

Siemens verspricht sich von der neuen Ausrichtung jährliche Einsparungen in Höhe von bis zu 100 Millionen Euro nach Auflösung des jetzigen Gesellschaftsvertrags und eine engere Zusammenarbeit zwischen Siemens und SGRE. Daraus ergibt sich ein Nettobarwert von rund 900 Millionen Euro, so Siemens.

© IWR, 2020


07.02.2020

 



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