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Kernkraftwerk Gundremmingen B wird zum Jahresende abgeschaltet

Gundremmingen – Während der Ausstieg aus der Kohle in Deutschland aktuell intensiv diskutiert wird, nimmt der beschlossene Atomausstieg seinen Lauf. Zum Ende dieses Jahres geht der nächste Atommeiler planmäßig vom Netz, es bleiben dann noch sieben.

Von den beiden derzeit noch aktiven Kernreaktoren am Standort Gundremmingen in Bayern nahe der Grenze zu Baden-Württemberg geht zum Jahresende der Block B mit einer Bruttoleistung von 1.344 Megawatt (MW) nach über 33-jähriger Laufzeit vom Netz. Das ist bereits jetzt spürbar.

Abzuschaltender Atommeiler Block B läuft nicht mehr mit voller Leistung
Am Standort Gundremmingen betreibt die Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH, die zu 75 Prozent von RWE und zu 25 Prozent der Eon-Tochter Preussenelektra gehört, derzeit noch die beiden Blöcke B und C mit je 1.344 MW Leistung. Wie der Betreiber mitteilt, läuft der zu Abschaltung vorgesehene Block B schon länger nicht mehr unter Volldampf. Block C wird planmäßig Ende 2021 den Betrieb einstellen. Die Blöcke B und C befinden sich noch im Leistungsbetrieb. Laut Kernkraftwerk Gundremmingen wurde Block B letztmalig im Juli 2017 mit voller Leistung betrieben. In der Zeit vom 22. September bis Anfang November erzeugte Block B mit rund 1,2 Mrd. Kilowattstunden (kWh) deutlich weniger Strom als Block C (rund 1,5 Mrd. kWh).

Weniger Mitarbeit am AKW-Standort Gundremmingen benötigt
Das Ende der Atomstromerzeugung wirkt sich am Standort Gundremmingen auch auf die Mitarbeiterzahlen aus. Im Mai hatte die kaufmännische Geschäftsführerin der Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH (KGG), Gabriele Strehlau, über die Pläne zur Mitarbeiterentwicklung gesprochen. Demnach hatten sich die Mitarbeiterzahlen bis dato wie geplant entwickelt. Zum Jahresbeginn 2017 waren bei der KGG 611 Mitarbeiter beschäftigt. Das war weniger als zu Jahresbeginn 2016 (660). Ältere Mitarbeiter waren ausgeschieden, und nur ein Teil der Stellen wurde neu besetzt. Bis Ende 2017 sollen weitere Mitarbeiter ausscheiden, so dass es nach der Abschaltung von Block B ab Januar 2018 noch rund 560 KGG-Mitarbeiter sein werden. Wie nun ein Sprecher der KKG auf Anfrage von IWR Online bestätigte, verläuft der Mitarbeiter-Abbau planmäßig.

Atomausstieg läuft planmäßig – Ende 2019 folgt AKW Philippsburg 2
Nach der Abschaltung des Blocks B in Gundremmingen werden noch sieben Atommeiler in Deutschland Strom erzeugen. Das AKW Philippsburg 2 folgt Ende 2019, Ende 2022 gehen dann mit Neckarwestheim 2, Isar II und Emsland endgültig die letzten Atomreaktoren in Deutschland vom Netz. Im Jahr 2016 kamen die letzten acht AKWs auf eine Bruttostromerzeugung von etwa 85 Mrd. kWh, das entspricht einem Anteil an der gesamten deutschen Bruttostromerzeugung von 13 Prozent. Zum Vergleich: Die Erneuerbaren kommen mit 188 Mrd. kWh inzwischen auf einen Anteil von 29 Prozent, davon entfallen auf Wind- und Solarstrom etwa 117 Mrd. kWh.

© IWR, 2017


22.11.2017

 



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