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Energiewende-Barometer zeigt Defizite auf

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Berlin – Die Digitalisierung ist ein Schlüssel für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende. Ein vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) veröffentlichtes Monitoring bescheinigt dem Digitalisierungsprozess noch eine Reihe offener Baustellen.

In dem vom BMWi erstmals vorgelegten „Barometer Digitalisierung der Energiewende“ werden zentrale Faktoren für die Digitalisierung der Energiewende bewertet. Bis die maximale Bewertungspunktzahl erreicht ist, ist noch viel Luft nach oben. Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (BNE) übt Kritik und fordert die Politik zum Handeln auf.

Barometer zeigt Digitalisierungsstand der Energiewende
Wie weit ist die Digitalisierung der Energiewende in Deutschland fortgeschritten? An welchen Stellen hakt die Umsetzung noch? Diesen Fragen geht das „Barometer Digitalisierung der Energiewende“ nach, das vom BMWi jetzt erstmals für das Berichtsjahr 2018 veröffentlicht wurde. Das Digitalisierungsbarometer soll in jährlichen Fortschrittsberichten den Umsetzungsstand des Gesetzes für die Digitalisierung der Energiewende (GDEW) dokumentieren. Erstellt wird das Digitalisierungsbarometer durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY).

In der Summe ergibt sich bei Gleichgewichtung aller Schlüsselfaktoren eine Gesamtbewertung von 22 für den aktuellen Stand der Digitalisierung der Energiewende, heißt es in dem aktuellen Barometer. Dieser Wert zeige an, dass durch die vielfältigen Arbeiten an der Umsetzung des GDEW durch Behörden und Verwaltung und die Vorarbeiten in den Unternehmen der Energiebranche und anderer Industriezweige ein Fortschritt in der Digitalisierung der Energiewende erzielt werden konnte. Der Wert verdeutliche aber auch, dass noch viel zu tun bleibe, so die EY-Autoren weiter.

Neben dem Barometer hat das BMWi gemeinsam mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine Roadmap mit dem Arbeitsplan für den Umbau der Energienetze zu „Smart Grids“ vorgelegt. Des Weiteren hat das BMWi angekündigt, zeitnah weitere Gutachten zu wichtigen Energiewende-Themen im Kontext der Digitalisierung wie neue Geschäftsmodelle, Sektorkopplung und notwendige Telekommunikationsanbindung vorzulegen.

Schlechte Noten für deutsche Digitalisierung der Energiewende
Für den Bundesverband Neue Energiewirtschaft (BNE) belegen das Digitalisierungs-Barometer und die Roadmap für Smart Grids, das noch erhebliche Defizite bei der Digitalisierung der Energiewende besteht. Beide Publikationen aus dem BMWi zeigten schwarz auf weiß, dass die Digitalisierung der Energiewende in Deutschland mehr als unzureichend entwickelt sei, so BNE-Geschäftsführer Robert Busch. „Auf einer Skala von 1 bis 100 erreicht die deutsche Energiewende lediglich einen Digitalisierungsgrad von 22. Das entspricht der Schulnote 5, „nicht ausreichend“. Das ist ein inakzeptables Ergebnis für eine Industrienation, die einst eine Vorreiterrolle bei der Energiewende eingenommen hatte“, so Busch weiter. Dabei sei die Digitalisierung dringend notwendig, um die deutsche Energiewende erfolgreich umzusetzen und Voraussetzung dafür, regenerative Energien zu integrieren und die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität miteinander zu koppeln.

Grundsätzlich trägt der vom BMWi beauftragte Monitoringprozess aus Sicht des BNE dazu bei, eklatante Mängel aufzuspüren. Da der Zertifizierungsprozess intelligenter Messsysteme derzeit allerdings komplett an den Bedürfnissen von Verbrauchern und Marktakteuren vorbei gehe, sei dringend die Politik gefordert. Zur Beseitigung der Mängel müsse die Politik die Rahmenbedingungen auf die Innovationsgeschwindigkeit von Technologien und Märkten anpassen. Nur so könne in Deutschland ein flächendeckender Rollout innovativer Messsysteme beginnen, die sowohl einen attraktiven Kundennutzen bieten und den Rollout zu bezahlbaren Kosten ermöglichen.


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31.01.2019

 



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