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EU genehmigt Milliarden-Subventionen für Batteriezellen-Fertigung

© Vestager, EU© Vestager, EU

Brüssel – Die Herstellung von Batteriezellen findet bisher vor allem in Asien und kaum in Europa statt. Jetzt sollen Milliarden-Subventionen helfen, die gesamte Wertschöpfungskette der Batteriefertigung auch in Europa abzubilden.

Die Europäische Kommission hat heute (09.12.2019) grünes Licht für ein gemeinsames Vorhaben der Länder Deutschland, Belgien, Finnland, Frankreich, Italien, Polen und Schweden zur Förderung von Forschung und Innovation von Batterien gegeben. Ziel ist der Aufbau einer eigenen Batteriezellen-Produktion in Europa.

Batteriefertigung in Europa - Sieben EU-Staaten fördern mit 3,2 Mrd. Euro
Sieben EU-Mitgliedsstaaten beteiligen sich an einem Projekt zur Förderung der Batterie-Produktion in Europa. Ziel ist es, über den Stand der Technik hinausgehende Innovationen entlang der gesamten Batterie-Wertschöpfungskette zu ermöglichen – von den Rohstoffen, chemischen Werkstoffen, der Konzeption von Batteriezellen und -modulen in intelligenten Systemen bis hin zum Recycling und zur Umnutzung von Altbatterien. „Die Batteriefertigung in Europa ist für unsere Wirtschaft und Gesellschaft von strategischem Interesse“, erklärte Wettbewerbskommissarin und Vizepräsidentin Margrethe Vestager. Die genehmigte Beihilfe werde die Durchführung dieses wichtigen Vorhabens ohne übermäßige Verfälschungen des Wettbewerbs gewährleisten, so die Begründung für die staatlichen Subventionen.

Batterie-Allianz mit deutscher Beteiligung: BMW, BASF und Varta
Die meisten der 17 direkten Teilnehmer an diesem Vorhaben kommen aus der Industrie (einschließlich kleiner und mittlerer Unternehmen), und einige von ihnen sind in mehreren Mitgliedstaaten tätig. Sie werden untereinander und mit über 70 externen Partnern aus Europa (z. B. KMU und öffentliche Forschungseinrichtungen) eng zusammenarbeiten. Aus Deutschland sind unter anderen BMW, BASF und VARTA dabei.

Vier Schwerpunktbereiche der Batterie-Wertschöpfungskette im Fokus
Die Nachfrage nach Batterien dürfte in den kommenden Jahren sehr rasch steigen. Eine zukunftsgerichtete Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationspolitik soll einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass Europa und seine Mitgliedstaaten größtmöglichen Nutzen aus diesem Übergang zur Klimaneutralität ziehen können. Die Schwerpunkte der Batterie-Allianz-Aktivitäten konzentriert sich auf vier Bereiche: Im Bereich „Rohstoffe und moderne Werkstoff“ stehen nachhaltige innovative Verfahren für die Gewinnung, Anreicherung, Raffination und Reinigung von Erzen im Mittelpunkt, um hochreine Rohstoffe zu erhalten. Im Bereich Zellen und Module soll die Entwicklung innovativer Batteriezellen und -module ermöglicht werden, die die Sicherheits- und Leistungsanforderungen der Automobilindustrie und anderer Anwendungsbereiche (z. B. stationäre Energiespeicher und Elektrowerkzeuge) erfüllen. Im dritten Bereich, den Batteriesystemen, sollen innovative Batteriesysteme einschließlich Batteriemanagementsysteme (Software und Algorithmen) sowie innovative Testmethoden entwickelt werden. Im vierten Bereich Recycling geht es um sichere und innovative Verfahren für die Sammlung, Zerlegung, Umnutzung, Wiederverwertung und Raffination des Recyclingmaterials.

Finanzierung der Europäischen Batterie-Allianz mit Rückzahlungs-Option
Das Vorhaben wird von 17 direkten Teilnehmern aus den sieben Mitgliedstaaten durchgeführt, die zum Teil in mehreren Mitgliedstaaten tätig sein werden. Die Laufzeit des Gesamtvorhabens endet voraussichtlich 2031 (wobei für die einzelnen Teilvorhaben unterschiedliche Fristen gelten). Den direkten Teilnehmern der Allianz können Finanzmittel von bis 3,2 Mrd. Euro gewährt werden. Konkret haben die teilnehmenden Mitgliedstaaten folgende Obergrenzen für die Gesamtmittel angemeldet: Belgien rund 80 Mio. Euro, Deutschland rund 1,25 Mrd. Euro, Finnland rund 30 Mio. Euro, Frankreich rund 960 Mio. Euro, Italien rund 570 Mio. Euro, Polen rund 240 Mio. Euro und Schweden rund 50 Mio. Euro. Sollte das Vorhaben erfolgreich sein und höhere Nettoerträge abwerfen als vorgesehen, sollen die Unternehmen einen Teil der Steuergelder wieder zurückzahlen.

© IWR, 2019


09.12.2019

 



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