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Windenergie-Zubau 2020 – Negativtrend verschärft sich

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Münster – Seit dem Spitzenjahr 2017 geht der Zubau an neuen Windkraftanlagen in Deutschland jedes Jahr zurück. An diesem Trend wird sich auch 2020 nach den bisher vorliegenden Zahlen nichts ändern.

Seit dem Wechsel auf ein staatlich gesteuertes Ausschreibungs-Mengensystem stockt der jährliche Zubau an Windkraftleistung in Deutschland. Im Jahr 2020 ist mit einem weiteren Rückgang und einem neuen Tiefstwert bei der Windenergie-Zubauleistung seit vielen Jahren zu rechnen.

Markteinbruch in Deutschland: Zubau an Windkraftleistung seit 2017 mehr als halbiert
Der Windenergie-Markt in Deutschland wird voraussichtlich auch 2020 unter Druck bleiben. Vor allem der Offshore-Windsektor schwächelt. In den ersten acht Monaten des Jahres 2020 sind bisher 277 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von rd. 1000 MW in Betrieb gegangen. Das geht aus einer IWR-Auswertung des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur (BNetzA) hervor (Stand: 02.09.2020). Auf die Windenergie an Land entfallen zwischen Januar und August 2020 bisher insgesamt 245 neue Windkraftanlagen mit einer Leistung von 781 MW. Im Offshore-Sektor sind in diesem Jahr lediglich 32 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 218,9 MW ans Netz gegangen.

Bundesländer: Brandenburg vor Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen
Bezogen auf den Windenergie-Zubau an Land in den ersten 8 Monaten des Jahres 2020 steht derzeit das Bundesland Brandenburg mit 121,1 MW an der Spitze auf Rang 1, vor Niedersachsen (112,1 MW), Nordrhein-Westfalen (95,6 MW) und Sachsen-Anhalt (85,2 MW). Von den Flächen-Bundesländern ist am Ende das Saarland mit lediglich 9 MW zu finden, davor reihen sich Sachsen (17,8 MW) und Bayern (17,9 MW) im unteren Bereich ein.

Trend: Schwacher Offshore Windmarkt verhagelt Windenergie-Gesamtbilanz 2020
Unterstellt man eine Fortsetzung der bisherigen monatlichen Installationszahlen bei der Windenergie an Land, dann sind bis Ende 2020 rd. 1.200 MW neue Windkraftleistung (brutto, d.h. ohne Rückbau von Altanlagen) zu erwarten (Vorjahr 2019: 1078 MW). Das ist mehr als im Vorjahr, allerdings kann dieser leichte Zuwachs den sehr geringen Ausbau bei der Offshore Windenergie nicht kompensieren. Bisher sind zwischen Januar-und August 2020 Offshore Windkraftanlagen mit einer Leistung von lediglich 218,9 MW in Betrieb genommen worden, im ganzen Jahr 2019 waren es 1.111 MW. In der Summe ist daher zu erwarten, dass der Gesamtzubau an neuer Windkraftleistung im laufenden Jahr erneut schwächer ausfallen wird als im ohnehin schwachen Vorjahr 2019.

Über die Windenergie-Daten des BNetzA-Marktstammdatenregisters
Die durchgeführte IWR-Auswertung von Daten des BNetzA-Marktstammdatenregisters mit Stand vom 02.09.2020 stellt eine Momentaufnahme dar. Kriterium ist das Datum der Inbetriebnahme. Statistische Änderungen (auch rückwirkend) sind wegen einzelner Nachmeldungen von Anlagen oder Korrekturen zum Anlagenregister durch die BNetzA jederzeit möglich. Diese Unschärfen führen allerdings nicht zu Änderungen an den Trendaussagen.

© IWR, 2020


08.09.2020

 



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