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PV-Markt in China 2020 wieder auf Wachstumskurs

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Peking, China - Nach einem deutlichen Einbruch im Jahr 2019 zieht der PV-Ausbau in China im laufenden Jahr 2020 deutlich an, der Markt ist wieder auf einem Wachstumskurs. Für 2021 deutet sich bereits jetzt eine dynamische Entwicklung des Marktes an.

Nach den bislang vorliegenden Marktdaten könnte der chinesische PV-Markt 2020 im Vergleich zum Vorjahr 2019 um über 20 Prozent wachsen. Zwar sind die Ziele für den 14. Fünfjahresplan, der im März 2021 vorgestellt werden soll, noch nicht bekannt. Für 2021 verdichten sich allerdings die Anzeichen, dass es zu einem weiteren Wachstum des PV-Marktes kommen wird.

PV-Zubau 2020: Markt in China klettert 2020 um 34 - 38 GW
Ende Oktober hat Chinas Nationale Energiebehörde (NEA) offiziell die Daten für den PV-Zubau für den Zeitraum Januar-September 2020 bekannt gegeben. Demnach wurden insgesamt 18,7 GW installiert, was einem Anstieg von 16,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Vor diesem Hintergrund hat das Beratungsunternehmen Asia Europe Clean Energy Solar Advisory (AECEA) die September-Prognose für das Gesamtjahr 2020 (28-34 GW) auf nunmehr 34-38 GW erhöht. Bei Realisierung würde dies gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 13 - 26 Prozent entsprechen (2019: rd. 30 GW).

Prognose: PV-Sektor in China wird 2021 trotz neuem Fünfjahresplan weiter wachsen
Da das Jahr 2020 das letzte Jahr des abschließenden Zeitraums des 13. Fünfjahresplans (2016-2020) ist, laufen bei mehreren Zentralregierungseinheiten derzeit die Arbeiten am Gebsamtrahmen und den Zielen für den 14. Fünfjahresplan (2021-2025). Angesichts des Übergangs von einem Fünfjahresplan zum nächsten, ist traditionell im ersten Jahr des neuen Plans eine temporäre Verlangsamung des Marktes vorprogrammiert, da die offizielle Veröffentlichung nicht vor März stattfindet wird. Zudem müssen die zuständigen Ministerien nach der Veröffentlichung die Ausführung des Plans auf den Weg bringen. Nach Einschätzung der AECEA wird es 2021 allerdings aus verschiedenen Gründen nicht zu einem Marktrückgang kommen. So wurden z.B. bis zu 10 GW der 2019/2020 genehmigten Ausschreibungsprojekte in netzgekoppelte Projekte umgewandelt. Die National Energy Administration (NEA) erwägt, 2021 weiterhin Einspeisetarife (FITs) für PV-Anlagen für Privathaushalte anzubieten und mehrere Stromversorgungsunternehmen planen, im nächsten Jahr jeweils bis zu 5-6 GW zu installieren. Hinzu kommt nach AECEA-Angaben zusätzlich eine starke Pipeline von genehmigten Grid-Parity Projekten in einer Größenordnung von ca. 35 - 40 GW. Daher schätzt die AECEA derzeit die Nachfrage für das Gesamtjahr 2021 auf 42 - 48 GW, was einem Anstieg von ca. 24 - 26 Prozent gegenüber 2020 entspricht.

Mit Blick auf die Entwicklung der erneuerbaren Energien im Jahr 2021 ist zudem zu berücksichtigen, dass das chinesische Finanzministerium kürzlich angekündigt hat, dass die Subventionen für erneuerbare Energien für das Jahr 2021 auf 5,95 Milliarden Yuan (rd. 760 Millionen Euro) festgelegt werden. Gegenüber 2020 entspricht das einem Anstieg um etwa 4,9 Prozent. Die Subventionen sollen nach Ministeriumsangaben für Windparks, Biomasse-Anlagen sowie Solarenergie-Projekte (u.a. zur Armutsbekämpfung) verwendet werden.

Ziele des 14. Fünfjahresplan für chinesischen Energiesektor noch nicht bekannt
Da es bis dato noch keinen offiziellen Entwurf des 14. Fünfjahresplans gibt, ist auch unklar welche Ziele im Hinblick auf die Entwicklung im regenerativen Energiesektor verankert werden. Nach Einschätzung der AECEA ist nach den bislang veröffentlichten Informationen u.a. davon auszugehen, dass es möglicherweise keine separaten energieträgerspezifischen Ausbauziele für die einzelnen Erneuerbaren mehr geben wird. Von Bedeutung sein wird voraussichtlich die weitere Effizienzsteigerung bei erneuerbaren Energien sowie eine stärkere Interaktion zwischen dem Fünfjahresplan und der nationalen Raumplanung. Es ist zudem zu erwarten, dass eine stärkere Koordination zwischen den beteiligten staatlichen Akteuren auf allen Ebenen angestrebt wird, so AECEA.

© IWR, 2020


26.11.2020

 



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