Börse KW 32/21: RENIXX verliert - Neoen Financial Close - Siemens Gamesa: mehr Rotorblätter - Ørsted-Microsoft-PPA - Encavis wächst - Nordex reduziert Verluste - Vestas passt Ausblick an

© Adobe Stock / Fotolia

Münster - Der globale Aktienindex für erneuerbare Energien RENIXX World (ISIN: DE000RENX014) hat in der letzten Woche nur kurz die Marke von 1.700 Punkten überschreiten können. Nach den Zugewinnen in der Vorwoche (30. 07. - 06.08.2021) hat der RENIXX in der letzten Woche wieder leicht verloren.

Das regenerative Börsenbarometer RENIXX World hat in der letzten Woche um 1,5 Prozent nachgegeben und ist mit 1.646,56 Punkten aus dem Handel gegangen. Im Fokus standen wieder Quartalszahlen und Unternehmensmeldungen. Bester Titel im RENIXX ist die Aktie von Neoen.

Neoen und BNRG erreichen Financial Close für drei irische Solaranlagen
Der französische Regenerativ-Anlagen Betreiber Neoen hat zusammen mit seinem Partnerunternehmen BNRG, einem Entwickler und Betreiber von Solarparks mit Hauptsitz in Dublin, den Financial Close für drei irische Solarparks mit einer Gesamtleistung von 58 MWp bekannt gegeben. Die Projekte waren bei der ersten Auktion des irischen Förderprogramms für erneuerbare Energien (Renewable Electricity Support Scheme, RESS 1) im Jahr 2020 erfolgreich. Der von den Solarparks erzeugte Strom wird im Rahmen von Stromabnahmeverträgen verkauft, die von der irischen Regierung über einen CFD-Mechanismus (Contract for Difference) mit einer Laufzeit bis 2037 unterstützt werden. Die Aktie von Neoen gewinnt in der letzten Woche 3,1 Prozent auf 34,74 Euro.

Siemens Gamesa erweitert britische Rotorblattfertigung
Siemens Gamesa wird seine Fertigung für Offshore-Rotorblätter in Hull in England deutlich ausbauen. Die Fläche der Fertigung soll um 41.600 m2 auf 77.600 m2 erweitert und damit mehr als verdoppelt werden. In der größten Produktionsstätte für Offshore-Windkraftanlagen im Vereinigten Königreich werden Rotorblätter der nächsten Generation hergestellt. Über 1.500 Rotorblätter aus Hull wurden bisher an Kunden in aller Welt geliefert. Die Fertigung der Offshore-Rotorblätter, die sich bereits in der Pipeline des Siemens Gamesa-Werks in Hull befinden, soll während der Erweiterungsarbeiten fortgesetzt werden. Insgesamt hat Siemens Gamesa einen Auftragsbestand für Offshore-Windkraftanlagen in Höhe von 9,4 Milliarden Euro. Siemens Gamesa profitiert, die Aktie gewinnt 1,9 Prozent auf einen Kurs von 24,72 Euro.

Ørsted und Microsoft unterzeichnen Stromabnahmevertrag
Der dänische Energiekonzern Ørsted und die Microsoft Corporation haben einen Stromabnahmevertrag über den Bezug von Solarstrom durch Microsoft aus dem Old 300 Solar Center in Fort Bend County, Texas, geschlossen. Das Solarkraftwerk mit einer Leistung von 430 Megawatt wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2022 in Betrieb gehen. Der Standort befindet sich auf einer Fläche von ca. 2.800 Acres in der Nähe der Stadt Needville in Fort Bend County, Texas., die sich in Privatbesitz befindet. Die Ørsted-Aktie gewinnt in der letzten Woche um 1,6 Prozent auf einen Kurs von 131 Euro.

Encavis wächst trotz schwächerer Witterung - Jahresziele bestätigt
Der Hamburger Wind- und Solarparkbetreiber Encavis AG konnte im ersten Halbjahr 2021 trotz bremsender Witterungseffekte zulegen. Das Unternehmen sieht sich für das gesamte Geschäftsjahr dennoch weiter im Plan. Im ersten Halbjahr 2021 erzielte Encavis Umsatzerlöse von 162,2 Mio. Euro (Vorjahr: 154,8 Mio. Euro). Dies entspricht einer Steigerung um 7,4 Mio. Euro, oder rund 5 Prozent. Grund hierfür war vor allem der volle Umsatzbeitrag der beiden neuen spanischen Solar-Großanlagen "La Cabrera" (200 MWp) und "Talayuela" (300 MWp) in Höhe von rund 16,6 Mio. Euro. Die Umsatzerlöse des Windpark-Portfolios gingen wegen eines im Vergleich zum Vorjahr schwächeren Wind-Halbjahres um 7,7 Mio. Euro auf 35,9 Mio. Euro zurück.
Der Vorstand erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2021 eine Umsatzsteigerung auf mehr als 320 Mio. Euro (+9 Prozent). Das operative Ergebnis (EBITDA) soll nach den Planungen über 240 Mio. Euro (+7 Prozent) erreichen, das operative EBIT auf mehr als 138 Mio. Euro (+4 Prozent) klettern. Die Aktie verliert in der letzten Woche leicht um 0,8 Prozent auf 15,52 Euro.

Nordex reduziert Verluste - Vestas passt Ausblick an
Der Windkraftanlagen-Hersteller Nordex verzeichnet im ersten Halbjahr 2021 einen deutlichen Anstieg beim Umsatz und dem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), die Verluste wurden eingedämmt. Der Umsatz in H1 kletterte auf 2,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,0 Mrd. Euro). Das EBITDA stieg auf 68,4 Mio. Euro (H1 2020: -70,8 Mio. Euro). Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 2,5 Prozent (H1 2020: -3,5 Prozent). Unterm Strich verbleibt noch ein Verlust von 63,7 Mio. Euro, nach einem Minus von 180 Mio. Euro in den ersten 6 Monaten des Jahres 2020. Nordex bestätigt die Prognose, im laufenden Geschäftsjahr 2021 einen Konzernumsatz von 4,7 bis 5,2 Mrd. Euro und eine EBITDA-Marge von 4,0 bis 5,5 Prozent zu erzielen. Die Aktie von Nordex verliert auf Wochensicht 2,9 Prozent und geht mit 15,98 Euro aus dem Handel.
Vestas hat dagegen den Umsatz im zweiten Quartal 2021 auf dem Vorjahresniveau gehalten. Bedingt durch Einschränkungen in der Lieferkette, steigende Kosten und Beschränkungen in wichtigen Märkten aufgrund von COVID-19, die nach Einschätzung von Vestas auch in der zweiten Jahreshälfte noch Auswirkungen haben werden, revidiert der Windturbinenhersteller seine Prognose für das Gesamtjahr. Die Erwartungen für das Gesamtjahr 2021 liegen nun bei einem Umsatz von 15,5 bis 16,5 Mrd. Euro (vorher 16 bis 17 Mrd. Euro), einschließlich Service, und einer EBIT-Marge vor Sondereinflüssen von 5 bis 7 Prozent (vorher 6 bis 8 Prozent). Vestas verliert in der letzten Woche 4,6 Prozent auf 32,0 Euro.

RENIXX zum Wochenauftakt im Minus
Im frühen Handel am heutigen Montag notiert der RENIXX leichter. Fast alle Titel notieren im Minus. Die größten Verluste verzeichnen Sunnova, Sunrun, Xinyi Solar, Sunpower und China Longyuan. Zulegen können Jinkosolar, Vestas, Encavis, Plug Power und Verbund.

© IWR, 2021