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Roboter recyceln bald Batterien von Elektroautos

© Frauhofer IPA© Frauhofer IPA

Stuttgart - Der elektrische Antrieb gewinnt bei Autos nicht nur in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Treffen die aktuellen Ankündigungen auch ein, könnten bis 2030 weltweit fast 500 Millionen Elektroautos auf den Straßen unterwegs sein.

Auch in Deutschland geht der Trend eindeutig zum Elektroauto. 2020 waren bereits rund 13 Prozent der Neufahrzeuge mit einem elektrischen Antrieb ausgestattet, teilweise in Kombination mit einem Verbrennungsmotor. In einigen Jahren rückt dann aber das Recycling der Alt-Batterien in den Fokus. Forscher entwickeln schon jetzt dafür neue Strategien.

Recycling von Alt-Batterien aus Elektroautos – Industrielle Automatisierung
Ausgediente Batterien von Elektroautos enthalten wertvolle Rohstoffe, die weiterhin nutzbar sind. Weil ein Akku im Schnitt rund 10 Jahre hält, müssen schon jetzt Strategien und Konzepte entwickelt werden, um diese recyceln zu können. Ein Team von Wissenschaftlern und Technikerinnen aus unterschiedlichen Instituten sucht deshalb schon jetzt nach Lösungen. Das Forschungsprojekt „Industrielle Demontage von Batterien“ (DeMoBat), koordiniert vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, soll eine universelle Lösung zur Demontage von Alt-Akkus liefern, die sich für alle Arbeitsschritte und Batterietypen eignet.

Sortenreine Demontage und Prüfung von Altbatterien
Ziel der ist es im ersten Schritt, zunächst die Bestandteile einer Batteriezelle sortenrein zu demontieren und anschließend zu prüfen, ob sie noch gut genug sind für eine direkte Wiederverwendung. So sollen Second-Life-Batterien aus genutzten Komponenten entstehen. Erst wenn sich die gebrauchten Komponenten dafür nicht mehr eignen, sollen wenigstens ihre chemischen Bestandteile aufbereitet werden. Denn ausgediente Batterien enthalten viele weiterhin nutzbare Rohstoffe wie Nickel, Kobalt, Mangan oder Lithium.

Um allerdings an die Rohstoffe heranzukommen, muss die Altbatterie fein säuberlich auseinandergenommen werden. Leitungen, Stecker, Schrauben, Batteriezellen – kurzum alles muss demontiert werden. Lorenz Halt von der Abteilung Roboter- und Assistenzsysteme am Fraunhofer IPA ist für diesen Part des Forschungsprojekts verantwortlich. Die Herausforderung dabei: die Arbeiten soll ein Industrieroboter übernehmen. Das ist nicht so trivial, weil Autobatterien noch nicht genormt sind, d.h. das Demontagesystem muss sehr flexibel agieren.

Erster Demonstrator kommt im Herbst
Das Forschungsprojekt DeMoBat läuft über insgesamt drei Jahre. Aktuell ist gerade Halbzeit. Die Zwischenbilanz ist vielversprechend, so das Fraunhofer IPA. Schon diesen Herbst soll ein erster Demonstrator zu sehen sein. „Künftig möchten wir auch Lösungen entwickeln, die es ermöglichen, die zurückgewonnen und noch intakten Bestandteile einer Batterie für einen weiteren Lebenszyklus aufzubereiten und wieder zu einem neuen System zusammenzuführen“, kündigt Projektleiter Max Weeber an.

© IWR, 2021


09.11.2021

 



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