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Offshore-Großausschreibung: Tennet nimmt Kurs auf Offshore-Ziele 2030

© Tennet© Tennet

Arnheim, Niederlande / Bayreuth - Im vergangenen Monat Mai 2022 haben mehrere europäische Spitzenpolitiker in Dänemark die „Esbjerg-Erklärung“ unterzeichnet. Ziel ist es, die Nordsee durch den Ausbau der Offshore-Windenergie zu einem grünen Energielieferanten zu entwickeln. Der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Tennet reagiert mit einem neuen Ausschreibungsansatz.

Mit einer EU-Großausschreibung nimmt Tennet Kurs auf die Erreichung der Offshore-Ausbauzeile 2030. Deutschland, die Niederlande, Dänemark und Belgien haben vereinbart, bis 2030 zusammen mindestens 65 Gigawatt (GW) Offshore-Windenergie zu installieren (Esbjerg-Erklärung). Mit 40 GW entfallen davon fast zwei Drittel auf Tennet, je 20 GW in der deutschen und der niederländischen Nordsee.

Offshore-Ziele erfordern veränderte Ausschreibungen
Um die Herausforderungen des von den vier Ländern beschlossenen 65 GW-Ausbauziels im Bereich Offshore-Windenergie zu meistern und die Ziele zu erreichen, hat der Übertragungsnetzbetreiber Tennet neue Wege in der Kooperation mit seinen Industriepartnern angekündigt. Tennet plant über eine Großausschreibung ein starkes Signal in den Markt zu senden. Ziel ist eine Art Rahmenvertrag, der Optionen zur Skalierung durch einen effizienten Ausbau der neuen Offshore-Systeme bietet, sowohl für Technologieunternehmen als auch für andere ÜNB. „Wir stimulieren damit den Markt zum gezielten und vor allem schnelleren Aufbau der benötigten Ressourcen und umfassenden Lieferketten. Dies bietet der Branche die notwendige Investitionssicherheit in diesen turbulenten Zeiten“, so Tennet-COO Tim Meyerjürgens.

Wachstums-Chancen für Technologieunternehmen und ÜNB
Tennet plant die Vereinbarung einer Kooperation mit wichtigen Marktpartnern für einen Zeitraum von bis zu acht Jahren. Die Vereinbarung umfasst die Plattformen auf See und die landseitigen Stationen, einschließlich der Konverter zur wechselseitigen Umwandlung zwischen Drehstrom und Gleichstrom, basierend auf der innovativen 2-Gigawatt-Hochspannungsgleichstromtechnologie für voraussichtlich 15 bis 20 Offshore-Netzanschlusssysteme. Das Gesamtauftragsvolumen ist laut Tennet mit bis zu 30 Milliarden Euro zu veranschlagen.

„Der wegweisende Kooperationsrahmen ermöglicht mehr Flexibilität, technologischen Fortschritt und Planungssicherheit für Marktakteure. Er zeigt auch, welche innovativen Lösungen wir im Markt abgestimmt entwickeln, um die Ausbauvorgaben der Politik zielgerichtet anpacken und umsetzen zu können. Unser neuer Ansatz wird den gesamten Markt entlang der Wertschöpfungsketten beleben und vorantreiben“, so Meyerjürgens weiter. Davon könnten alle Seiten durch mehr Beschäftigung, Wachstum und die Stärkung von Lieferketten in Europa profitieren.

Wurden bisher einzelne Projekte stets nach und nach ausgeschrieben, so bietet die Bündelung über eine Großausschreibung dem Markt nach Einschätzung von Tennet die notwendige Investitionssicherheit und Planungsbeschleunigung. Gleichzeitig kann so die Bugwelle an Projekten zur Realisierung im Zielzeitraum um 2030 durch gezielten Abruf zum jeweiligen Start der einzelnen Maßnahmen gesteuert werden.

Hintergrund zum 2 Gigawatt-Programm von Tennet
Das 2-Gigawatt-Programm von Tennet soll dazu beitragen, dass Europa der erste klimaneutrale Kontinent der Welt wird. In dem 2 GW Standard kombiniert Tennet sein umfassendes Know-how bei den Offshore-Netzanbindungen mit einem einzigartigen transnationalen Ansatz. Durch den starken Fokus auf Harmonisierung und Standardisierung soll das Programm eine Blaupause für zukünftige Offshore-Netzanschlusssysteme liefern und einen schnelleren Ausbau ermöglichen. Gleichzeitig wird durch die größere Kapazität von zwei Gigawatt pro System die Zahl der erforderlichen Netzanschlüsse reduziert.


© IWR, 2022


27.06.2022

 



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