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SFC Energy schließt Übernahme von Ballard Power Systems Europe erfolgreich ab

© SFC Energy© SFC Energy

Brunnthal, München - Die Wasserstoffwirtschaft befindet sich noch in einem frühen Markstadium. Das deutsche Brennstoffzellen-Unternehmen SFC Energy AG nutzt die Möglichkeiten zur Expansion. Im Oktober hat das Unternehmen die Übernahme von Ballard Power System Europe (BPSE) angekündigt. Auch in Ghana ist SFC Energy erfolgreich.

Die SFC Energy AG setzt ihren Expansionskurs erfolgreich weiter fort. Nach Erteilung aller erforderlichen behördlichen Genehmigungen hat SFC die Übernahme von ausgewählten Vermögenswerten, Technologie, IP und der bestehenden Kundenbasis des stationären Wasserstoff-Brennstoffzellen-Geschäfts von Ballard Power Systems Europe A/S in Skandinavien abgeschlossen.

Nach Übernahme: SFC verfügt über weltweit breitestes Portfolio von Brennstoffzellen unter 50 kW
Mit dem erfolgreichen Abschluss der Akquisition der Vermögenswerte für stationäre Wasserstoff-Brennstoffzellenlösungen mit einer Leistung von 1,7 kW und 5 kW von BPSE verfügt SFC Energy nach eigenen Angaben nun über das weltweit breiteste Produktportfolio an stationären Brennstoffzellen im Leistungsbereich unter 50 kW. Die bereits existierende installierte Basis der übernommenen BSPE-Wasserstoff-Brennstoffzellenlösungen an ca. 400 Standorten in Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland sowie die damit verbundenen etablierten Kundenbeziehungen und Serviceverträge bilden aus Sicht von SFC Energy eine solide Ausgangsbasis für die weitere Expansion in Nordeuropa und darüber hinaus.

Die in diesem Zusammenhang eigens gegründete Tochtergesellschaft SFC Energy Denmark ApS (SFC Denmark) für Vertrieb, Service, Anwendungstechnik und Montage soll die Marktdurchdringung in den nordeuropäischen Regionen vorantreiben. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie die Produktion der Wasserstoff-Brennstoffzellenlösungen werden in die bestehenden SFC-Organisationen an den Standorten in Deutschland und die neue Produktionsstätte in Rumänien integriert.

Der Vorstand von SFC erwartet weiterhin, wie in der ursprünglichen Pressemitteilung vom 2. Oktober 2024 veröffentlicht, dass das akquirierte Neugeschäft ab dem Jahr 2025 einen Umsatz im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich sowie positive Beiträge zu EBITDA und EBIT generieren wird.

Beteiligung an Brennstoffzellen-Lösung im Pilotprojekt GH2GH in Ghana
SFC Energy AG hat darüber hinaus bekannt gegeben, dass das Unternehmen an einem internationalen Forschungsprojekt zur Erprobung einer Off-Grid-Lösung mit grünem Wasserstoff in Subsahara-Afrika beteiligt ist.

Im Rahmen des Projekts Grüner Wasserstoff für dezentrale Energiesysteme in Subsahara-Afrika (GH2GH ) wurde gemeinsam mit den Projektpartnern Hochschule Bochum und Green Power Brains eine Pilotanlage zur Erzeugung, Speicherung und bedarfsgerechten Rückverstromung von grünem Wasserstoff realisiert. Die Anlage dient der vollständig netzunabhängigen Energieversorgung des Don Bosco Solar & Renewable Energy Centre in Tema, Ghana.

Diesen Campus kommt eine besondere Bedeutung zu, weil dieser überregional sowohl ein Pilot- als auch ein Schulungsstandort ist. Hier wird theoretisches und praktisches Wissen zu Mini-Grids mit Photovoltaik und zukünftig auch mit grünem Wassersstoff vermittelt.

Jungen Menschen aus der ganzen Subsahara-Afrika-Region sollen dadurch neue Perspektiven eröffnet und die lokalen Voraussetzungen für diesen großen Markt geschaffen werden.

Insbesondere in ländlichen Gebieten leben laut einer Studie der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Subsahara-Afrika rund 600 Millionen Menschen ohne zuverlässige Netzstromversorgung und die Elektrifizierungsquote beträgt je Region nur 14 Prozent (Burkina Faso, ländlich nur 1 Prozent) bis 82 Prozent (Ghana).

Der Bedarf und die Nachfrage nach netzunabhängiger Stromversorgung ist deshalb extrem hoch und die wirtschaftlichsten und sinnvollsten Lösungen zur Steigerung der Elektrifizierungsraten in dieser Region sind der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge autonome Systeme und Mini-Grids, wie am Don Bosco Campus bereits umgesetzt.

Die Projektpartner setzen auf eine intelligente Steuerung, um auf Basis von Vorhersagen mit vergleichsweise geringen installierten Leistungen, langen Laufzeiten, einem großen Wasserstoffspeicher und in Symbiose mit den vorhandenen Batteriespeichern ein intelligentes und voll autarkes Mini-Grid zu betreiben.

Der tagsüber mittels Photovoltaik erzeugte Stromüberschuss wird zum Teil zur Erzeugung von grünem Wasserstoff genutzt und zum Teil in Batterien gespeichert. Nachts wird das Mini-Grid aus den Batterien versorgt und Wasserstoff bei vorhergesagten Regentagen zusätzlich rückverstromt.

Für den grünen Wasserstoffkreislauf wurde eine 20 kW Elektrolyseanlage sowie von SFC eine Energielösung mit vier EFOY Hydrogen 2.5 Brennstoffzellen mit insgesamt 10 kW Leistung installiert. Mit etwa 600 kWh elektrischer Speicherkapazität in Form von Wasserstoff wurde die bisherige Batteriespeicherkapazität mehr als verdoppelt. Gleichzeitig ist die Wasserstoffspeicherung in Form von Stahlflaschen ökonomisch und ökologisch günstig sowie einfach in der Skalierung und Erweiterung. Damit werden die Wirtschaftlichkeit und das Potenzial erhöht, um auch in den ländlichen Gebieten von Subsahara-Afrika mehr Menschen mit erneuerbarer Energie, ressourcenschonend, zuverlässig und autark versorgen zu können.

© IWR, 2024


04.12.2024

 



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