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Vattenfall und BASF vergeben weitere Großaufträge für Offshore-Windparks Nordlicht 1 und 2

© Vattenfall© Vattenfall

Stockholm, Schweden – Im deutschen Teil der Nord- und Ostsee geht der Offshore Wind-Ausbau planmäßig voran, 2025 dürfte die Marke von 10.000 MW Offshore Windkraftleistung überschritten werden. Im Jahr 2026 sollen mit Nordlicht 1 und 2 weitere Großprojekte mit einer Kapazität von rd. 1.600 MW in Betrieb gehen. Vattenfall und BASF haben bei diesen Vorhaben jetzt weitere Meilensteine erreicht.

Der schwedische Energiekonzern Vattenfall und der Chemieriese BASF investieren gemeinsam in die riesigen Offshore Windparks Nordlicht1 und 2 in der Nordsee. Die beiden Unternehmen haben jetzt vier weitere Großaufträge für die beiden Projekte vergeben, die 85 Kilometer nördlich der Insel Borkum in der deutschen Nordsee entstehen. Die Zuschläge haben EEW Special Pipe Constructions (SPC), CS WIND Offshore, DEME und Jan De Nul erhalten.

Verträge mit vier Lieferanten für Schlüsselkomponenten und Installations-Dienstleistungen
Nach der Vergabe der Aufträge für die Turbinentechnik und die Errichtung der Turbinen haben Vattenfall und BASF jetzt weitere Großaufträge für Schlüsselkomponenten und Dienstleistungen für die Umsetzung der Offshore-Windpark-Projekte Nordlicht 1 und Nordlicht 2 erteilt. Der Beginn der Produktion der Schlüsselkomponenten ist für Ende 2025 geplant, vorbehaltlich der endgültigen Investitionsentscheidung (FID).

Die EEW Special Pipe Constructions GmbH (EEW SPC) wird die Monopile-Fundamente herstellen und dabei rund 141.000 Tonnen Stahl am Standort Rostock verarbeiten. Es ist bereits das fünfte Offshore-Windprojekt für Vattenfall. Die Monopiles mit einem Durchmesser von jeweils 10 Metern werden die strukturelle Basis für die Nordlicht-Turbinen bilden.

CS WIND Offshore wird die Transition Pieces zur Verbindung der Turbinen mit den Monopiles liefern. Das Unternehmen hat sich bereits durch die Zusammenarbeit mit Vattenfall bei den Vesterhav-Projekten in Dänemark bewährt.

DEME wird die Installation der Monopiles und Transition Pieces leiten und dabei seine hochmodernen Installationsschiffe einsetzen, um eine präzise und effiziente Platzierung der Fundamente zu gewährleisten.

Jan De Nul wurde mit der Installation von 196 Kilometern Kabeln zwischen den Anlagen beauftragt, die die Turbinen verbinden und die Energieübertragung innerhalb der Windparks gewährleisten. Das Unternehmen wird für diese Aufgabe sein fortschrittliches Kabelverlegungsschiff, den Connector, einsetzen.

Durch die Sicherung von Schlüsselkomponenten und Dienstleistungen von zuverlässigen Partnern sind die Projekte laut Vattenfall und BASF nun fest auf Kurs, um nach der Inbetriebnahme rechnerisch 1,7 Mio. Haushalte mit Strom zu versorgen und Deutschlands Ambitionen im Bereich der erneuerbaren Energien voranzutreiben.

„Die Vergabe dieser Aufträge ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Nordlicht-Clusters. Wir schätzen unsere Zulieferer als echte Partner, deren außergewöhnliche Expertise für die Verwirklichung unserer Vision von großtechnischen, fossilfreien erneuerbaren Energien in der deutschen Nordsee unerlässlich ist“, begrüßt Catrin Jung, Leiterin des Bereichs Offshore Wind bei Vattenfall, die Auftragsvergabe.

Über die Offshore-Windparks Nordlicht 1 und 2
Das Windparkgebiet Nordlicht befindet sich 85 Kilometer nördlich der Insel Borkum in der deutschen Nordsee und besteht aus zwei getrennten Standorten: Nordlicht 1 mit einer Leistung von rund 980 MW und Nordlicht 2 mit rund 630 MW. Im Vollbetrieb soll die Stromproduktion rund 6 Terawattstunden (TWh) pro Jahr betragen. Die BASF ist mit 49 Prozent an den Projekten beteiligt. Vattenfall entwickelt und baut die Nordlicht-Standorte und will seinen Anteil an der künftigen Stromerzeugung nutzen, um Kunden in Deutschland mit fossilfreiem Strom zu versorgen. Die BASF wird fast die Hälfte des Stroms zur Versorgung ihrer chemischen Produktionsstandorte in Europa, insbesondere in Ludwigshafen, nutzen.

Vorbehaltlich der endgültigen Investitionsentscheidungen im Jahr 2025 sollen die Bauarbeiten für Nordlicht 1 und 2 im Jahr 2026 beginnen, die vollständige Inbetriebnahme ist für 2028 vorgesehen. Im Jahr 2024 haben Vattenfall und BASF bereits Aufträge an Vestas für die Lieferung der Turbinentechnik erteilt. Vestas wird insgesamt 112 Windturbinen des Typs "V236-15.0 MW" mit je 15 MW-Leistung liefern. Mit einer Nennleistung von 15 MW ist die V236 aktuell die leistungsstärkste Windturbine, die auf dem Markt für Offshore-Windenergieanlagen verfügbar ist. Von den 112 Offshore Windturbinen entfallen 68 Anlagen auf Nordlicht 1 und 44 auf Nordlicht 2. Die angegebenen Leistungswerte für Nordlicht 1 (980 NW) und Nordlicht 2 (630 MW) entsprechen den offiziellen Zuschlagswerten durch die Bundesnetzagentur. Die tatsächliche installierte Leistung weicht innerhalb des Toleranzrahmens davon leicht ab. Bei Nordlicht 1 sind es 1.020 MW, bei Nordlicht 2 liegt die Leistung bei 660 MW.

Offshore Windkraftleistung in Deutschland steigt 2025 auf über 10.000 MW
Ende 2024 waren in Deutschland nach den Daten des Markstammdatenregisters bei der Bundesnetzagentur Offshore Windkraftanlagen mit einer Leistung von rd. 9.200 MW in Betrieb. Die Offshore-Stromproduktion erreichte 2024 nach den Daten der Netzbetreiber (Entso-E) insgesamt 25,6 Mrd. kWh (2023: 23,5 Mrd. kWh). Das ist ein Zuwachs von 8,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, reicht aber nicht an das Rekordjahr 2020 heran, als die Offshore Windkraftanlagen in Deutschland 26,9 Mrd. kWh Strom erzeugten und in die Netze einspeisten.

Nach den aktuellen Planungen wird im laufenden Jahr 2025 die Marke von 10.000 MW Offshore Windkraftleistung überschritten. Derzeit befinden sich die beiden Offshore Windparks Borkum Riffgrund 3 (Orsted) mit 913 MW und He Dreiht von EnBW mit 900 MW im Bau.


© IWR, 2025


03.02.2025

 



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