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Baden-Württemberg: Landesregierung beschließt Wasserstoff-Roadmap

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Stuttgart - Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat eine Wasserstoff-Roadmap für das Land beschlossen. Damit liegt jetzt ein Fahrplan für die kommenden Jahre vor, der Baden-Württemberg zu einem führenden Standort für Wasserstofftechnologien machen soll.

In der Roadmap werden die Handlungsschwerpunkte für das Land identifiziert und konkrete Maßnahmen festgelegt. Insgesamt sind 29 Einzelmaßnahmen aufgelistet, die gemeinsam mit Akteuren aus der Forschung, der Wirtschaft und aus Verbänden erarbeitet wurden.

Ein Handlungsschwerpunkt ist der Verkehrssektor, wobei die Anwendung von Wasserstoff im Schienen- und Fernverkehr vorrangig ist. Aber auch die Automobilindustrie kann profitieren, indem Systemkomponenten für den Verbrennungsmotor so angepasst werden, dass sie auch in einem Brennstoffzellenauto und insbesondere in Nutzfahrzeugen eingesetzt werden können. Im Industriesektor gibt es viele verschiedene Anwendungsmöglichkeiten von Wasserstofftechnologien etwa in Raffinerien oder der chemischen Industrie sowie perspektivisch auch bei der Erzeugung von Prozesswärme in der Zement-, Glas oder Papierindustrie. Wasserstoff ist außerdem relevant bei der Stromspeicherung und als Sektorkopplungstechnologie. Im Fokus steht der Roadmap steht, ein möglichst rascher Aufbau der Infrastruktur (Erzeugung, Transport, Speicherung).

„In allen Anwendungsbereichen müssen wir konsequent forschen und entwickeln. Wir müssen Kompetenzen vernetzen und Partnerschaften gründen, Pilotprojekte aufsetzen und finanzieren, aus- und weiterbilden. Als Land investieren wir massiv in den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Baden-Württemberg“, so Umweltminister Franz Untersteller.

Laut der vom Umweltministerium in Auftrag gegebenen Roland-Berger-Studie „Potenziale der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Industrie in Baden-Württemberg“ können baden-württembergische Unternehmen 2030 einen Umsatz von bis zu 9 Milliarden Euro und eine Bruttowertschöpfung von bis zu 2,3 Milliarden Euro erreichen. Damit verbunden können etwa 16.500 Arbeitsplätze entstehen, vor allem im Mobilitätsbereich. Damit könnte die Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Industrie einen wichtigen Beitrag zur zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit des Standorts leisten, der im besonderen Maße vom Wandel der Automobilindustrie betroffen ist. Langfristig bestehen noch weitaus größere Potenziale.

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16.12.2020