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BWE-Umfrage Windenergie und Luftverkehr: 7.000 MW Windleistung durch Abstandsregeln blockiert

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Berlin - Eine aktuelle Umfrage des Bundesverbandes Windenergie (BWE) zum Thema „Luftverkehr und Windenergie“ unter seinen Mitgliedern hat ergeben, dass derzeit Windenergie-Projekte im Gesamtumfang von rund 7.000 Megawatt (MW) blockiert sind.

Insgesamt entfallen von den 7.000 blockierten MW rund 4.800 MW auf Blockaden durch militärische Hemmnisse. Dies stellt eine deutliche Zunahme gegenüber dem Jahr 2019 (letzte Durchführung der Studie, damals: 3.600 MW blockiert) dar. 64 Prozent der durch militärische Belange blockierten Projekten befinden sich auf planerisch für die Windenergie ausgewiesenen Flächen. Von den durch Drehfunkfeuer blockierten Projekten gilt dies sogar für fast 68 Prozent.

BWE-Präsident Hermann Albers fordert daher, insbesondere in den planerisch klar ausgewiesenen Gebieten eine schnelle Klärung geben. Kurzfristig könnten hier Windenergieanlagen mit einer Leistung zwischen 4 und 5 GW Leistung zusätzlich realisiert werden. „Dafür ist die direkte Abstimmung zwischen den beteiligten Ministerien Verkehr, Verteidigung und Wirtschaft vonnöten. Dabei handelt es sich um „low-hanging fruit“, mit denen die Energiewende schnell auf Kurs bringen kann“, so Albers. Wenn es gelinge, auch innerhalb der Prüfbereiche pragmatische Lösungen zur Umsetzung von Windenergieprojekten zu finden, lässt sich diese Zahl weiter erhöhen.

Um Wetterradare und Drehfunkfeuer herum gelten Prüfbereiche, die aufgrund ihrer Umfänge in der Regel selbst auf solchen Flächen, die zur Nutzung für die Windenergie ausgewiesen sind, zu einer vollständigen Blockade der Projekte führen. Mit Radien zwischen 10 und 15 km liegt Deutschland dabei deutlich über den international üblichen Standards. Zum Vergleich: In Spanien gilt nur ein Radius von drei Kilometern.

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17.01.2022