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Kleine Wasserkraft in NRW: 400 kW Repowering-Projekt an der Lippe soll gebaut werden
© DeteringDüsseldorf - Nachdem die Streichung der Einspeisevergütung für die kleineren Wasserkraftwerke im Rahmen der EEG-Novelle doch nicht umgesetzt wurde, stehen die Zeichen für die Umsetzung eines 400 kW-Repowering Wasserkraftprojektes an der Lippe bei Werne-Stockum in Nordrhein-Westfalen auf grün.
Parallel zu der neuen Wasserkraftanlage, die jährlich an die 2 Mio. kWh Strom erzeugen soll und mit einer fischfreundlichen Turbine ausgestattet ist, will Projektentwickler und Investor Dr. Michael Detering auch einen modernen Fischaufstieg errichten. Fische könnten dann zum ersten Mal seit rund 200 Jahren an dem Standort wieder die Lippe stromaufwärts wandern. Der Investor plant, bereits im kommenden Jahr mit dem Bau zu beginnen, die ersten Kilowattstunden sollen dann Ende 2024 erzeugt werden. Die neue Wasserkraftanlage wird eine ältere 45-kW-Anlage ohne modernen Fischaufstieg ersetzen. Bestärkt in seinen Plänen sieht sich Investor Detering auch durch die Stadt Werne, da das neue Wasserkraftwerk ein Baustein des städtischen Klimaschutzkonzeptes ist.
Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) begrüßt das Repowerg-Projekt: "Dieser Neubau ist ein wichtiges Signal, dass es mit der kleinen Wasserkraft in Nordrhein-Westfalen weitergeht. Für uns ist dieses Projekt eine Bestätigung, dass wir uns in den vergangenen Wochen konsequent gegen eine Streichung der Einspeisevergütung für die kleineren Wasserkraftwerke eingesetzt haben", so der LEE-Vorsitzende Reiner Priggen.
Ursprünglich hatte die Bundesregierung im Rahmen der Anfang Juli 2022 beschlossenen EEG-Novelle das ersatzlose Aus der Vergütung für Wasserkraftwerke mit einer Leistung von weniger als 500 Kilowatt Leistung vorgesehen. Davon wären auch Repowering-Projekte wie das in Werne betroffen gewesen. Für Nordrhein-Westfalen hätte gerade diese Repowering-Regelung nach Angaben des LEE bittere Folgen gehabt: Rund 85 Prozent der 450 bestehenden Wasserkraftwerke haben eine Leistung von weniger als 500 Kilowatt.
Der LEE NRW geht davon aus, dass Werne der Auftakt für die konsequente Hebung der noch vorhandenen Potenziale kleinerer Wasserkraftanlagen werden wird, da sich die schwarz-grünen Regierungsparteien in ihrem Koalitionsvertrag für den Ausbau der Wasserkraft unter ökologischen Aspekten und Einhaltung der Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie ausgesprochen haben.
© IWR, 2024
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