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Öffentliche Ladesäulen: BDEW befürchtet unnötige Kosten in Millionenhöhe durch Kartenlesegeräte

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Berlin - Die Bundesregierung plant mit der neuen Ladesäulenverordnung den verpflichtenden Einbau von Kartenlesegeräten an allen öffentlichen Ladesäulen. Damit soll das Bezahlen an Ladesäulen verbraucherfreundlicher werden.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) kritisiert die Maßnahme als kontraproduktiv, weil dadurch unnötige Kosten in einer Größenordnung von 165 Millionen Euro entstehen. Das sei dem Referentenentwurf zu entnehmen. Der Einbau der Geräte erhöhe die Kosten für den Aufbau der Ladeinfrastruktur und mache damit letztlich auch den Strom für das Laden teurer. Darüber hinaus seien die entsprechenden Modelle noch gar nicht am Markt verfügbar, so der BDEW in seiner Kritik. Der Kunde verliere damit dreifach: Der Ausbau hake, spontanes ad hoc Laden werde teurer und die heute digital sichergestellte Preistransparenz gehe mit den Kartenlesegeräten verloren.

„Der Vorschlag zum verpflichtenden Einbau von Kartenlesegeräten ist ein Bremsklotz für die Elektromobilität. Die noch ausstehende eichrechtliche Zulassung der Geräte wird dauern, solange stockt der Ladesäulenausbau. Ohne Not, denn es gibt schon längst alternative digitale und mobile Bezahlmethoden“, so die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung Kerstin Andreae. „Dies ist eine absolut kontraproduktive Regelung für die Elektromobilität. Von Verbraucherfreundlichkeit oder einer durchdachten Lösung kann hier keine Rede sein“, fasst Andreae zusammen.

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10.05.2021