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Papier CO2-frei produziert: Durchbruch bei Wasserstoffprojekt von Essity und Mainzer Stadtwerken

© Essity© Essity

Mainz - Der schwedische Papierkonzern Essity hat einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer CO2-freien Papierproduktion erreicht. In einem Pilotprojekt ist es dem Papierhersteller im Werk Mainz gelungen, als erstes Unternehmen in der Papierindustrie ein Papierhandtuch CO2-frei herzustellen.

Im Rahmen des Projektes wurde am Standort Mainz-Kostheim neben Strom aus erneuerbaren Energien erstmalig auch grüner Wasserstoff als Erdgasersatz als letzter Baustein einer nachhaltigen Produktion eingesetzt. In dem großindustriellen Wasserstoffversuch bei laufender Produktion war Essity im Werk Mainz erstmalig in der Lage, in der sogenannten Tissue-Haubentrocknung 100 Prozent grünen Wasserstoff zu verwenden.

Dafür hat Essity seit 2018 Konzepte entwickelt und ab Herbst 2021 mit Investitionen die nötige Technologie und Infrastruktur geschaffen, um den grünen Wasserstoff im Werk einzusetzen. Insgesamt hat das schwedische Unternehmen 4 Mio. Euro investiert; 1,4 Mio. Euro wurden zusätzlich vom Hessischen Wirtschaftsministerium aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung gestellt. Weitere Partner der Interessensgemeinschaft sind die Mainzer Stadtwerke (MSW) und die Schott AG.

„Um den größtmöglichen Effekt zu erreichen, haben wir uns entschieden die Pilotierung von grünem Wasserstoff an der größten und leistungsfähigsten Papiermaschine des Standortes, der PM4, vorzunehmen“, so der Essity-Projektverantwortliche Christian Schüller. Bis zu 37.000 Tonnen CO2 könnten so pro Jahr eingespart werden, was rund einem Viertel des CO2-Gesamtausstoßes des Werkes entspricht.

Wenn sich das Verfahren bewährt, könnte Essity es in Zukunft auch an anderen Standorten mit geeigneten Voraussetzungen einsetzen, um CO2-frei Papier herzustellen. „Wir wollen mit unserem Projekt eine Vorreiterrolle übernehmen. Zügig angepasste Rahmenbedingen würden es uns ermöglichen noch viel schneller voranzugehen,” so der Essity-Werkleiter in Mainz-Kostheim Thorsten Becherer. "Essity zeigt, dass eine nachhaltige Produktion in der Papierindustrie möglich ist und auch sehr energieintensive Prozesse mit grünem Wasserstoff klimafreundlich gestaltet werden können. Wir freuen uns, dass wir dieses Pilotprojekt unterstützen konnten, und wir werden weiterhin innovative Projekte der Energiewende fördern", ergänzt der Hessische Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen Tarek Al-Wazir.

Die Mainzer Stadtwerke unterstützen das Projekt mit einer mobilen Beimischstation, in der das Erdgas-Wasserstoff-Gemisch erzeugt wird. Schrittweise kann in der von der Mainzer Netze GmbH konzipierten und betriebenen Anlage der Wasserstoffanteil hochgefahren werden.

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10.03.2023