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Web-Konferenz: Logistik zwischen Flüssiggas und Wasserstoff

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Neumünster – Das "Future Fuels Cluster Schleswig-Holstein“, ein Zusammenschluss der Wirtschaftsagentur Neumünster mit Logistik-Unternehmen und -Verbänden, der Netzwerkagentur Erneuerbare Energien EE.SH sowie des Unternehmensverbands Mittelholstein e. V., hat jetzt mit 175 Teilnehmern die Online-Konferenz „LNG heute – Wasserstoff morgen?“ durchgeführt.

Auf der Agenda standen Regionale Projekte und die Treibstoff Infrastruktur bei Flüssiggas und Wasserstoff sowie die Rahmenbedingungen für alternative Antriebe in der Logistik. Dabei zeigte sich, dass die Logistik-Branche grundsätzlich dazu bereit ist, in Zugmaschinen mit umweltfreundlichen Antrieben zu investieren, so die EE.SH. Allerdings ergibt sich auch noch eine Reihe an Herausforderungen, die noch offen sind.

So fahren sich nach den Erfahrungen von Bernd Heesch vom Brunsbütteler Unternehmen F. A. Kruse. LNG-Zugmaschinen zwar genau wie ein Diesel, nur viel leiser, allerdings mangele es an Tankstellen und einer fehlenden Standardisierung. 27 LNG-Tankstellen gibt es zurzeit in Deutschland, bis Ende 2021 sollen es 50 werden. Dass LNG auf lange Sicht auch nur eine Übergangstechnologie sein kann, ist dabei sowohl Heesch als auch der ebenfalls als Referentin geladenen Katharina Milinkovic vom Unternehmen BarMalGas bewusst, da es sich um einen fossilen Brennstoff handelt. Beide wiesen auf die Möglichkeit hin, in Zukunft LNG über die Synthese von grünem Wasserstoff oder aus Bio-Methan herzustellen.

Dr. Stefan Rehm, Geschäftsführer der Hypion GmbH aus Heide, stellte einige regionale Leuchttürme der Wasserstoff-Mobilität vor, unter anderem das Verbundvorhaben eFarm in Nordfriesland. Rehm wies darauf hin, dass Betreiber von Brennstoffzellen-Fahrzeugen genau wie LNG-Lkw vor dem Problem der lückenhaften und nicht normierten Tankstellen-Infrastruktur stehen. Während Busse und Lkw in der Regel mit 350 bar betankt werden, benötigen Pkw 700 bar.

Für das Bundesverkehrsministerium präsentierte Dr. Hendrik Haßheider abschließend die aktuellen Förderprogramme der Bundesregierung für den emissionsarmen Schwerlastverkehr. Hier werde eine Kaufprämie für emissionsarme Nutzfahrzeuge vorbereitet, die erstmals auch für nicht-mautpflichtige Fahrzeuge gelten soll. Über 1 Mrd. Euro will die Bundesregierung dafür zur Verfügung stellen. Außerdem soll die Tankstellen- und Ladeinfrastruktur mit insgesamt 4,1 Mrd. Euro unterstützt werden.

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08.10.2020