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Rekord-Wärmepumpen: BASF erhält Förderzusage für 15 MW-Großwärmepumpe zur industriellen Dampferzeugung

© BASF© BASF

Ludwigshafen – Der Chemiekonzern BASF setzt die grüne Transformation mit dem Bau einer Großwärmepumpe fort. Das Unternehmen hat die Förderzusage des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz über rd. 310 Mio. Euro erhalten. Der Trend zu Wärmepumpen mit immer höherer Leistung ist unübersehbar.

Die Wärmeenergie spielt nicht nur in der Energiewirtschaft (z.B. Fernwärme), sondern auch in der Wirtschaft eine große Rolle. In der chemischen Industrie zählt neben Strom der Dampf zu den wichtigsten Energieträgern. Allein BASF hat im vergangenen Jahr etwa 14 Millionen Tonnen Dampf benötigt. Ein Teil davon (50%) wird über Wärmerückgewinnung gedeckt, der Rest über Gas- und Dampfkraftwerke. Mit der neuen Wärmepumpe soll die Dampferzeugung elektrifiziert werden.

BASF baut 15 MW-Großwärmepumpe für 500.000 Tonnen Dampf
BASF benötigt Dampf in den Betrieben am Standort Ludwigshafen in erster Linie als Prozessdampf in der Produktion – unter anderem zum Trocknen von Produkten, Aufheizen von Reaktoren oder zum Destillieren. Mit der neuen Großwärmepumpe (15 MW elektrisch) können jährlich etwa 500.000 Tonnen Dampf erzeugt werden. Als thermische Energiequelle der Wärmepumpe wird die Abwärme aus einem der beiden Steamcracker herangezogen. Die mit Hilfe der Wärmepumpe erzeugte Wärmeenergie liegt bei rd. 360 GWh jährlich.

Mit Hilfe von Strom aus erneuerbaren Energien wird auf diese Weise CO2-freier Dampf gewonnen, der zu einem Großteil in der Ameisensäureproduktion eingesetzt werden soll.

„Neue Technologien in unsere chemischen Produktionsprozesse einzubinden ist für BASF einer der wesentlichen Bestandteile der grünen Transformation. Im Falle der Wärmepumpe weisen wir sogar ein Alleinstellungsmerkmal auf: Denn die geplante Anlage wird als erste ihrer Art zur Dampferzeugung eingesetzt – weltweit gibt es keine vergleichbaren industriellen Referenzprojekte“, sagt Markus Kamieth, Vorstandsvorsitzender der BASF SE.

Großwärmepumpen in der Energiewirtschaft
Nicht nur in der Industrie, auch in der Energiewirtschaft werden Großwärmepumpen eingesetzt. In Mannheim wird von dem Energieversorger MVV seit der Inbetriebnahme im Jahr 2023 das Rheinwasser genutzt, um Wärme zu erzeugen. Dabei handelt es sich um die aktuell größte Wärmepumpe dieser Art in Europa. Die Flusswärmepumpe von MVV hat eine elektrische Leistung von 7 MW und eine thermische Leistung von ca. 20 MW. Rechnerisch können damit rd. 3.500 Haushalte mit Wärme versorgt werden.

Eines der weltweit größten Wärmepumpen-Projekte wird derzeit in Dänemark realisiert. MAN Energy Solutions hat im Juli 2024 von dem dänischen Fernwärmeversorger Aalborg Forsyning den Auftrag für die vierte Meerwasser-Wärmepumpe erhalten. Jede Wärmepumpe hat eine elektrische Leistung von rd. 15 MW und eine thermische Leistung von 44 MW, die Gesamtwärmeleistung für die Stadt Aalborg steigt damit auf 177 MW.

In Finnland hat MAN Solutions im August 2024 einen weiteren Auftrag über die Lieferung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer thermischen Leistung von 20 bis 33 MW (je nach Lufttemperatur) für die Fernwärmeversorgung in Helsinki erhalten.

© IWR, 2024


25.10.2024

 



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