Direktor / in oder (Senior) Projektmanager / in (m/w/d) für die Netzplanung HAWK Hochschule Hildes...
Gebäudeenergieberater*in 4initia GmbH
Senior Projektmanager / in (m/w/d) Planung und Genehmigung von Windenergieprojekten Deutschland
Veranstaltung zeigt Optionen der Wärmewende auf
Seinen Strombedarf kann Schleswig-Holstein schon jetzt rein rechnerisch zu 150 Prozent aus erneuerbaren Quellen decken, beim Wärmebedarf reicht es allerdings gerade einmal für 14 Prozent. Vor dem Hintergrund der Fragestellung wie sich die Wärmewende voranbringen lässt, wurden auf der Veranstaltung „Werkstatt Wissenschaft Wirtschaft – Praxis der Sektorkopplung“ im Kieler Innovations- und Technologiezentrum jetzt vier Beispielprojekte für den Wärmesektor präsentiert. Veranstalter waren das Kompetenzzentrum Erneuerbare Energien und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EEK.SH), die Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (EE.SH), die Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) und vier Wirtschaftsförderungsgesellschaften.
Beispiel 1: Warmwasserspeicher für Nah- und Fernwärmesysteme
Eine einfache und praktikable Lösung sind mit Wasser gefüllte Stahltanks. In diesem Projekt arbeitet Prof. Dr. Thorsten Urbaneck von der Technischen Universität (TU) Chemnitz mit dem Tank-Hersteller Fechtelkord & Eggersmann GmbH aus Nortorf zusammen. Die Firma stellt Stahltanks in verschiedenen Größen her. So lassen sich die Speicher nach Bedarf, ob landwirtschaftlicher Betrieb oder städtisches Wohnquartier, von 500 auf 6000 Kubikmeter skalieren. Der Speicher ist für Nah- und Fernwärmesysteme konzipiert.
Beispiel 2: Unterirdische Wärmespeicherung mit Erdwärme, Grundwasser und Beton
Als zweites Beispiel wurde das ANGUS II-Verbundprojekt vorgestellt, bei dem die unterirdische Speicherung von Wärme untersucht wird. Aufgrund des geringen Flächenverbrauchs ist die unterirdische Speicherung vor allem in Städten eine Option. Daran forschen Prof. Dr. Sebastian Bauer und Prof. Andreas Dahmke am Institut für Geowissenschaften der Uni Kiel. Dabei werden vor allem die Speichertechnologien Erdwärmesondenspeicher und Aquifer-Wärmespeicher betrachtet und die Umweltauswirkungen untersucht. In einem weiteren Projekt geht es um die Wärmespeicherung in Spezialbeton, der in die Fundamente von Gebäuden integriert werden kann.
Beispiel 3: Wärmerückgewinnung aus Abwasser
Das Potenzial der Wärmerückgewinnung aus städtischem Abwasser (v.a. Wäschereien / Schwimmbäder) stellte Prof. Dr. Ute Urban von der TU Lübeck dar. Zusammen mit den Entsorgungsbetrieben Lübeck (EBL) wurde 2013 eine Potentialanalyse zur Wärmerückgewinnung aus dem Abwassersystem von Lübeck erstellt. Konkret realisiert wurden Abwasser-Wärmetauscher im Zuge der Sanierung eines Abwasserkanals in Lübeck. In einem weiteren Projekt kooperierte EBL mit einem Wohnungsbauunternehmen, das die Abwasserwärme für die Beheizung umliegender Mehrfamilienhäuser nutzt.
Beispiel 4: Heizen mit Pellets aus Grünschnitt
Ein weiteres Beispiel wurde von get|2|energy aus Kiel vorgestellt. Das Unternehmen setzt auf Wärmeversorgungskonzepte auf der Basis von Biomasse und hat dazu bei Rendsburg die europaweit einzige Anlage zur Herstellung von Brennstoff-Pellets aus Grünschnitt entwickelt. Dazu verwendet sie ausschließlich Gras von Straßenrändern, Landwirtschafts- und Naturschutzflächen, das nicht als Tierfutter genutzt werden kann und deshalb keine Flächenkonkurrenz zu Nahrungs- und Energiepflanzen darstellt.
© IWR, 2019
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