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Langstreckentest von Elektro-Trucks: Europa-Tour mit Mercedes-Benz eActros 600 Prototypen erfolgreich beendet
Mercedes-Benz Trucks hat seine eActros 600 Europa-Tour erfolgreich ins Ziel gebracht. Nach 45-tägiger vollelektrischer Entwicklungsfahrt durch insgesamt 22 Länder sind die zwei seriennahen Prototypen des Mercedes-Benz eActros 600 mit über 15.000 Kilometern mehr auf dem Tacho in Wörth am Rhein angekommen. Über die konkreten Erkenntnisse und Ergebnisse aus der „Mercedes-Benz eActros 600 European Testing Tour 2024“ wird der Hersteller im Rahmen der IAA Transportation im September in Hannover informieren.
Nördlichste und südlichste Punkte Europas als Tour-Highlights
Offizieller Tourstart für die zwei Mercedes Benz eActros 600 Trucks war am 11. Juni 2024 in Frankfurt am Main. Nach ihrer Reise in Richtung Norden durch Deutschland, Dänemark und Schweden, haben die beiden Trucks pünktlich zu Mittsommer mit dem Nordkap in Norwegen den nördlichsten Punkt Europa und damit das erste große Etappen-Highlight erreicht. Ab Ende Juni ging es für den Konvoi weiter in Richtung Süden durch Finnland, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Slowenien, Italien, Frankreich und Spanien. Nach einem Stopp im spanischen Tarifa, dem südlichsten Ort auf dem europäischen Festland als nächstes großes Tour-Highlight, führte die Reise erneut in Richtung Norden - durch Portugal, Frankreich, Belgien, Niederlande und Luxemburg zurück nach Deutschland.
Die beiden E-Trucks haben in der Zeit 15.269 bzw. 15.939 Kilometer zurückgelegt und den Trip mit jeweils 40 Tonnen Gesamtzuggewicht absolviert. Auf der gesamten Route haben die Entwickler die beiden Fernverkehrs-Lkw ausschließlich an öffentlichen Ladepunkten geladen. Begleitet wurde die Tour von rund 30 Journalisten aus 20 europäischen Ländern.
„Eine solche Mammut-Tour erfordert akribische Vorbereitung und Planung, insbesondere mit Blick auf das Laden an öffentlicher Infrastruktur. Auch wenn wir bei den Ladestopps zum Teil sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben, hat sich gezeigt, dass batterieelektrischer Fernverkehr möglich ist. Die 500 Kilometer Reichweite des eActros 600 mit einer Batterieaufladung waren für uns dabei stets eine verlässliche Planungsgröße“, zieht Christof Weber, Head of Global Testing Mercedes-Benz Trucks, ein positives Fazit des Langstreckentests.
Testziel: Sammlung von Erfahrungen zum Energieverbrauch auf unterschiedlichsten Strecken
Mercedes-Benz Trucks wollte mit dem Feldtest umfangreiche Erfahrungen auf den unterschiedlichsten Strecken in verschiedenen Topografien und Klimazonen mit Blick auf den Energieverbrauch sammeln. Die hohe Batteriekapazität von über 600 Kilowattstunden sowie eine neue, besonders effiziente elektrische Antriebsachse aus eigener Entwicklung, ermöglichen dabei laut Hersteller unter spezifischen Testbedingungen eine Reichweite des eActros 600 von 500 Kilometern ohne Zwischenladen.
Künftiges Megawattladen: MCS Technologie in der Entwicklung
Etwa 60 Prozent der Langstreckenfahrten von Mercedes-Benz Trucks Kunden in Europa sind kürzer als 500 Kilometer, so dass eine bestehende Ladeinfrastruktur auf dem Betriebshof sowie an den Be- und Entladestellen für diese Fälle ausreichend ist. Für alle anderen Einsätze, so Mercedes Benz, sei der kontinuierliche Aufbau einer öffentlichen Ladeinfrastruktur eine essenzielle Voraussetzung, um den Elektro-Lkw voll einsatzfähig für den paneuropäischen Fernverkehr zu machen.
Der eActros 600 wird nach Angaben des Herstellers neben dem CCS-Laden mit bis zu 400 kW später auch das Megawattladen (MCS) ermöglichen. Im April 2024 haben Entwickler von Mercedes-Benz Trucks erstmals einen Prototyp des eActros 600 an einer Ladesäule mit einer Leistung von einem MW im unternehmenseigenen Entwicklungs- und Versuchszentrum in Wörth am Rhein erfolgreich geladen. Kunden können für MCS eine Vorrüstung bestellen. Sobald die MCS-Technologie verfügbar und herstellerübergreifend standardisiert ist, soll sie für diese Modelle des eActros 600 nachrüstbar sein. Die Batterien können laut Mercedes Benz an einer entsprechenden Ladesäule mit etwa 1 MW Leistung in ca. 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufgeladen werden.
© IWR, 2024
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