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Stromversorgung: Großbritannien schaltet zweites Atomkraftwerk in diesem Jahr endgültig ab
Münster – Während in Deutschland noch immer heftig über eine Verlängerung der Atomlaufzeiten für die restlichen drei Atomkraftwerke gestritten wird, ist in Großbritannien in diesem Jahr bereits das zweite Atomkraftwerk für immer vom Netz gegangen.
Der Energieversorger EDF Energy hat am 06. Juli 2022 das britische Atomkraftwerk Hinkley Point B-2 endgültig abgeschaltet. Das geht aus den Daten der IAEA (International Atomic Energy Agency) hervor. Damit setzt sich die Abschaltungswelle von Atomkraftwerken auf der britischen Insel fort.
Im vergangenen Jahr 2021 wurden drei britische Atomkraftwerke stillgelegt, zunächst die beiden Atomkraftwerke Dungeness B-1 und Dungeness B-2. Ende 2021 kam dann noch das vorzeitige Aus des dritten AKW Hunterston B-1 hinzu. Grund waren das Alter der Atomkraftwerke und sicherheitstechnische Aspekte, zu viele Risse im Graphitkern.
Im Jahr 2022 ging die Abschaltungsserie dann bereits im Januar mit der Stilllegung des Atomkraftwerks Hunterston B-2 nahe der schottischen Kleinstadt West Kilbride weiter. Im Juli 2022 hat EDF Energy nun auch das Atomkraftwerk Hinkley Point B-2 mit einer Bruttoleistung von 655 MW für die Stromerzeugung abgestellt. Die nächste Abschaltung kommt bereits Anfang August 2022. Dann wird auch das Atomkraftwerk Hinkley Point B-1 mit ebenfalls 655 MW Leistung keinen Strom mehr produzieren. Die beiden AKW-Blöcke Hinkley Point B-1 und B-2 sind seit 1976 in Betrieb (46 Jahre).
Auch in Großbritannien wollten Politiker eine Verlängerung der Atomlaufzeiten für diese beiden Kernkraftwerke erreichen, doch EDF Energy winkte ab. Nach 46 Jahren ist die Erzeugungsphase schlicht vorbei, zudem sind auch bei diesen beiden Kernkraftwerken durch die hohe Bestrahlung zu viele Risse in den Graphitkernen aufgetreten. Diese Schäden an den Atomkraftwerken können auch nicht mehr repariert werden.
© IWR, 2025
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