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Windmarkt Schottland: PNE-Gruppe verkauft Windpark im schottischen Sallachy

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Münster - Neben der Offshore-Windenergie bildet die Entwicklung der Onshore-Windenergie eine zentrale Säule beim Ausbau der regenerativen Energien in Schottland. Davon profitiert auch der regenerative Projektentwickler PNE, der bereits seit vielen Jahr auf dem schottischen Windmarkt aktiv ist.

Anders als in England, wo ein De Facto Verbot aus dem Jahr 2015 den Ausbau der Onshore-Windenergie bislang stark eingeschränkt hat, entwickelt sich der Markt in Schottland mit einer höheren Dynamik. Das zeigt sich auch bei PNE. Das Unternehmen hat nach mehr als zehnjähriger Entwicklungszeit das Windpark-Projekt Sallachy in den schottischen Highlands an das kanadische Unternehmen Boralex verkauft. PNE setzt damit den erfolgreichen Internationalisierungskurs weiter fort.

Windpark Sallachy: Kommunen profitieren durch Gemeindeabgaben mit bis zu 6,5 Mio. GBP (7,8 Mio. Euro)
Die PNE-Gruppe hat in Schottland den Windpark Sallachy mit einer Nennleistung von rund 43 MW an den kanadischen Projektentwickler und regenerativen Erzeuger Boralex verkauft. Der Standort des Windparks befindet sich in Sutherland im Norden der schottischen Highlands. Das Projekt hat bereits einen hohen Entwicklungsstand erreicht. Der Windpark ist mit einer Leistung von bis zu 50 MW genehmigt, der Netzanschluss ist vorhanden und die Flächen für den Windpark sind gesichert. Geplant ist die Errichtung von neun Windenergieanlagen.

Das Projekt wurde vom zuständigen Highland Council im April 2022 einstimmig genehmigt, nachdem es in der Öffentlichkeit auf große Zustimmung gestoßen war. Die örtlichen Gemeinden werden während der Laufzeit des Projekts von bis zu 6,5 Mio. GBP (7,8 Mio. Euro) an Gemeindeabgaben profitieren.

"Wir freuen uns, dass wir mit Boralex nun einen Käufer für den Windpark Sallachy gefunden haben, für den die Erzeugung von Strom aus Erneuerbare Energien sowie der Klimaschutz genauso wichtige Anliegen sind wie für uns", begrüßt Per Hornung Pedersen, der Vorstandsvorsitzende der PNE AG die Transaktion. "Von der ersten Idee bis zum jetzigen Verkauf hat es mehr als zehn Jahre gedauert. Schön, dass dieses lange Engagement nun zum Erfolg führt, der Windpark Sallachy jetzt gebaut wird und 2028 in Betrieb gehen wird", ergänzt PNE COO Roland Stanze.

Kapazitäten zur regenerativen Stromerzeugung in Schottland Ende 2023 bei 15.300 MW
Die schottische Kapazität für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien hat in den letzten zehn Jahren deutlich zugenommen. Ende 2023 hat der regenerative Anlagenbestand eine Größenordnung von rd. 15.300 MW erreicht, was gegenüber dem Vorjahresstand einem Anstieg von rund 10 Prozent entspricht (2022: 13.900 MW). Die Technologien mit dem größten Kapazitätswachstum im Jahr 2023 waren Offshore-Windparks mit einer Leistung von 818 MW und Onshore-Wind-Turbinen mit 510 MW.

Ende Dezember 2023 befanden sich nach Angaben der schottischen Regierung zudem 517 Projekte zur regenerativen Stromerzeugung mit einer potenziellen geschätzten Kapazität von 25.900 MW (25,9 GW) in der Planungspipeline. Von dieser Kapazität waren rund 3.300 MW in Bau und knapp 7.700 MW in Bauvorbereitung. Für Vorhaben mit einer Leistung von rund 14.900 MW war der Antrag eingereicht. Der größte Teil der Kapazität der Projektpipeline entfällt auf Offshore- und Onshore-Windprojekte.

Schottland arbeitet an Nachjustierung der Klimaziele
Derzeit gilt in Schottland noch der Climate Change (Emissions Reduction Targets) (Scotland) Act 2019, in dem ehrgeizige Emissionsziele festgelegt sind, darunter eine Reduzierung um 75 Prozent bis 2030 sowie Treibhausgas-Neutralität im Jahr 2045. Zwischenzeitlich hat sich nach Angaben der schottischen Regierung jedoch gezeigt, dass die in der alten Gesetzgebung formulierten Ziele nicht mit realistischen Maßnahmen erreicht werden können.

Die Regierung arbeitet deshalb derzeit an einer Nachjustierung der schottischen Klimapolitik. Der Entwurf für die Novelle der Klimagesetzgebung „Climate Change (Emissions Reduction Targets) (Scotland) Bill“ wurde am 05. September 2024 eingebracht und befindet sich derzeit in der ersten Phase der Gesetzgebung. Gestern (10. Oktober 2024) hat im schottischen Parlament die Eröffnungsdebatte der ersten Stufe stattgefunden.

Eine zentrale Änderung in der Klimapolitik wird nach dem Gesetzentwurf ein Systemwechsel sein, der eine Abkehr von linearen Jahreszielen hin zu einem System von Fünfjahres-Kohlenstoffbudgets beinhaltet. Dadurch wird eine Obergrenze für die Menge an Treibhausgasen festgelegt, die Schottland über einen Zeitraum von fünf Jahren ausstoßen darf. Zum Monitoring der Emissionsentwicklung und der Fortschritte soll weiterhin ein jährlicher Berichtszyklus beibehalten werden. Das in der alten Klimagesetzgebung verankerte Ziel, in Schottland den Status der Treibhausgas-Neutralität bis 2045 (Net-Zero Emissions Target Year) zu erreichen, behält die schottische Regierung bei.


© IWR, 2024


11.10.2024

 



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