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FormaPort-Forschungsprojekt in Mecklenburg-Vorpommern setzt neue Maßstäbe für Wasserstofftransport und -speicherung

© Hochschule Wismar© Hochschule Wismar

Rostock/Wismar – Eine neue Technologie aus Mecklenburg-Vorpommern soll Wasserstoff sicherer, umweltfreundlicher und wirtschaftlicher transportieren. Das Projekt „FormaPort“ setzt auf ein bislang kaum genutztes chemisches Speichermedium – und könnte damit die Infrastruktur für grünen Wasserstoff und die Wasserstofflogistik entscheidend verändern.

Vier Partner aus Wissenschaft und Industrie bündeln im Forschungsverbund FormaPort ihre Expertise, um Wasserstoff künftig in Formiatsalzen zu speichern und zu transportieren. Unterstützt wird das Projekt mit einem Gesamtbudget von 4,4 Millionen Euro, wovon die Hochschule Wismar rund 1,1 Millionen Euro für ihre Wasserstoffforschung erhält.

Formiatsalze als Energieträger der Zukunft
Mit dem Startschuss für das FuE-Verbundprojekt „FormaPort“ will Mecklenburg-Vorpommern die Entwicklung einer sicheren, effizienten und umweltfreundlichen Wasserstoffspeicherlösung vorantreiben. Wirtschaftsminister Dr. Wolfgang Blank überreichte am 8. August 2025 in Rostock den Fördermittelbescheid an die Hochschule Wismar – ein wichtiger Schritt für die Wasserstofftechnologie in der Region.

Das Projekt setzt auf Formiatsalze als innovatives Transport- und Speichermedium. Diese chemischen Verbindungen können Wasserstoff unter Einsatz von Katalysatoren aufnehmen und bei Bedarf wieder freisetzen. „FormaPort kann einen wichtigen Beitrag leisten, die Energiewende voranzutreiben und die Infrastruktur für grünen Wasserstoff nachhaltig zu stärken“, betonte Blank.

Der Ansatz kombiniert ökologische Vorteile mit wirtschaftlicher Machbarkeit: Formiat ist gut handhabbar, vergleichsweise ungefährlich und ermöglicht eine dezentrale Wasserstoffbereitstellung. Damit könnte die Technologie eine nachhaltige Alternative zu konventionellen Speichermethoden bieten – ein Pluspunkt für die künftige Wasserstofflogistik.

Hochschule Wismar treibt Wasserstoffforschung voran
An der Hochschule Wismar verantwortet der Bereich Maschinenbau/Verfahrens- und Umwelttechnik die verfahrenstechnische Entwicklung für die Speicherung von Wasserstoff in Formiatsalzen. Dazu gehören die Untersuchung von Kristallisationsprozessen, Fest-Flüssig-Trennung und Feststoffhandling mit dem Ziel, ein kontinuierliches industrielles Verfahren zu schaffen.

„Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Projektpartner bildet die Grundlage für die Entwicklung eines robusten und skalierbaren Transport- und Speichersystems. Wir sind überzeugt, dass die Ergebnisse von FormaPort neue Maßstäbe in der Wasserstofflogistik setzen können“, erklärte Prof. Dr.-Ing. Mathias Wilichowski, der das Projekt wissenschaftlich begleitet. Neben der technologischen Innovation fördert FormaPort den wissenschaftlichen Nachwuchs: Ein Absolvent des Studiengangs Verfahrenstechnik beginn beginnt im Rahmen eines kooperativen Promotionsverfahrens seine Doktorarbeit, ein Postdoktorand verstärkt das Team zum Jahresende.

Moderne Labore für Verfahrenstechnik, Umwelt- und Biotechnologie auf dem Campus Wismar und am Standort Malchow auf der Insel Poel schaffen optimale Bedingungen für die Forschung zur Wasserstoffspeicherung.

Vier Partner, vier Jahre, 4,4 Millionen Euro
Das Konsortium besteht aus vier Partnern mit klar definierten Aufgaben:

  • AKROS Energy GmbH, Laage – Projektleitung und Entwicklung von Demonstrationsanlagen zur katalytischen Speicherung und Freisetzung von Wasserstoff in Formiatsalzen
  • Leibniz-Institut für Katalyse e. V. (LIKAT), Rostock – Optimierung der Katalysatoren für Hydrierungs- und Dehydrierungsprozesse
  • Hochschule Wismar – Verfahrenstechnische Entwicklung von Kristallisation und Feststoffhandling für den chemischen Energieträger
  • TAB GmbH, Bentwisch – Bau eines energieeffizienten Kristallisators zur Isolierung des Speichermediums
Mit einem Gesamtbudget von 4,4 Millionen Euro und einer Laufzeit von vier Jahren soll FormaPort die industrielle Anwendungsreife erreichen – ein möglicher Meilenstein für die Wasserstoffspeicherung in Deutschland.

Ausblick
Gelingt der technologische Durchbruch, könnte die Speicherung von Wasserstoff in Formiatsalzen nicht nur die regionale Energiewirtschaft, sondern auch internationale Märkte verändern. Die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse könnten neue Impulse für eine sichere und wirtschaftliche Wasserstoffspeicherung geben und so einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Wasserstofftechnologie leisten – sowohl für Mecklenburg-Vorpommern als auch darüber hinaus.

© IWR, 2025


12.08.2025

 



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