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Analyse: ESYS zeigt Importoptionen für grünen Wasserstoff auf
© Adoe Stock / FotoliaBerlin - Da Deutschland den zu erwartenden Bedarf im Zuge des Hochlaufs der Wasserstoffwirtschaft in den nächsten Jahren voraussichtlich nicht vollständig über inländisch hergestellten Wasserstoff decken kann, muss ein Teil des grünen Wasserstoffs importiert werden.
Eine Arbeitsgruppe des Akademienprojekts „Energiesysteme der Zukunft“ (ESYS), einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten gemeinsamen Initiative von acatech, Leopoldina und Akademienunion, zeigt in einer Analyse Transportoptionen für Wasserstoff auf und beleuchtet ihre Vor- und Nachteile sowie Hemmnisse und Herausforderungen für den Aufbau von Transportketten und Wasserstoffkooperationen. Dabei fließen Berechnungen zu den Kosten und zur Energieeffizienz der jeweiligen Transportketten ebenso in die Betrachtungen ein wie qualitative Kriterien, unter anderem zu Umweltwirkungen, bestehenden Infrastrukturen sowie zur politisch-rechtlichen Umsetzbarkeit.
Die Analyse zeigt, dass die bis 2030 benötigten Importmengen grundsätzlich zu beschaffen sind, wenn die richtigen infrastrukturellen, rechtlichen und unternehmerischen Weichen schnell gestellt werden. Dabei sprechen sich die Fachleute nicht für eine dominante Transportoption aus, sondern zeigen auf, dass eine Reihe von Optionen - mit unterschiedlichen Umsetzungsanforderungen sowie jeweiligen Vor- und Nachteilen - einen Beitrag zur Bedarfsdeckung 2030 leisten kann
Sowohl der Transport per Schiff als auch über Pipelines ist möglich, eignet sich aber je nach Verwendung und Transportdistanz nicht gleichermaßen: Reiner Wasserstoff lässt sich gut mittels Pipelines transportieren, doch der Aufbau neuer Pipelines bis 2030 stellt eine Herausforderung dar. Durch eine Umrüstung oder die Trassennutzung bestehender Infrastrukturen ließen sich nicht nur Kosten einsparen, sondern vor allem Planungs- und Umsetzungszeiten verkürzen. Für Syntheseprodukte wie Ammoniak und Methanol bietet sich hingegen der Transport via Schiff an, so die Experten.
Mit Blick auf den Markhochlauf betont die Gruppe einen ambitionierten Einstieg. Gleichzeitig gelte es jedoch, Schnellschüsse und Lock-ins zu vermeiden und im europäischen und globalen Maßstab zu denken, auch über 2030 hinaus. Dazu müssten neben dem Sprung in die industrielle Serienfertigung relevanter Technologien auch der passende rechtliche und politische Rahmen gesetzt werden.
Für die Kooperation mit potenziellen Exportländern ist es zudem wichtig, dass diese genügend Erneuerbare-Energien-Potenziale haben, um neben der eigenen Defossilisierung auch Wasserstoffexporte realisieren zu können. Zudem sind mögliche Konflikte um Ressourcen zu berücksichtigen. Ziel der deutschen Wasserstoffpolitik sollte eine nachhaltige Umsetzung auf Augenhöhe sein, die beiden Handelspartnern nutzt, betonen die Fachleute.
© IWR, 2024
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