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Strompreise klettern um 44 Prozent: In Frankreich produzieren 12 Atomkraftwerke keinen Strom

© Mickael-Clemenceau© Mickael-Clemenceau

Paris - Frankreich kämpft weiterhin mit Ausfällen seiner Atomkraftwerke. So sind heute (22.01.2024, 17:30 Uhr) insgesamt 12 Kernkraftwerke (von 56) mit einer Bruttoleistung von fast 12.000 MW (12 GW) ausgefallen bzw. produzieren keinen Strom.

Durch den massiven Ausfall französischer Atomkraftwerke im Jahr 2022 ist die nukleare Stromerzeugung in Frankreich auf 279 Mrd. kWh gefallen, das war der niedrigste Stand seit 1990 und damit seit über 30 Jahren. Frankreich wurde 2022 in der Folge zum Netto-Stromimporteur, alle Nachbarländer mussten mit Strom aushelfen. Zwar hat sich die Atomstromerzeugung 2023 in Frankreich wieder auf 320 Mrd. kWh erholt, ist aber noch weit von dem Rekordwert in Höhe von 451 Mrd. kWh aus dem 2005 entfernt.

Die alternde französische AKW-Flotte führt nicht nur zu einer deutlich gesunkenen Atomstromproduktion, die Kosten für die AKW-Reparaturen lassen den Preis für den Atomstrom kräftig steigen. Laut der Tageszeitung Le Monde haben sich die Geschäftsführung des verstaatlichten Energieversorgers EDF und die französische Regierung am 14.11.2023 darauf geeinigt, dass der Preis für Strom aus französischen Atomkraftwerken ab 2026 von 42 Euro pro MWh (4,2 ct/kWh) um 67 Prozent auf 70 Euro pro MWh (7,0 ct/kWh) ansteigt.

Auch die französischen Stromverbraucher müssen sich weiter auf massiv steigende Strompreise einstellen. Zum 01. Februar 2024 werden die Strompreise erneut um bis zu 10 Prozent erhöht. Es ist nach der Erhöhung zum 01.Februar 2023 um 15 Prozent und zum 01. August 2023 um weitere 10 Prozent die dritte saftige Strompreiserhöhung.

Anders als in Deutschland bestehen die Stromtarife in Frankreich aus einem Preis je Kilowattstunde Strom und einer fixen Jahresgebühr, die von der jeweiligen Anschlussleistung abhängig ist. Diese Jahresgrundgebühr alleine kann derzeit im regulierten EDF-Strompreis von 113,64 Euro (3 kVA) bis zu 535,92 Euro (36 kVA) betragen.

Laut der französischen Regionalzeitung Sud Ouest sind die französischen Strompreise in den letzten zwei Jahren damit um 44 Prozent gestiegen und ein Ende der Strompreisanpassungen ist noch nicht erreicht. Die nächste Strompreiserhöhung in Frankreich kommt zum 01. Februar 2025, erst dann werde man zur "Normalität" zurückkehren.

Grund sind vorangegangene Entlastungen in Frankreich, die jetzt von der französischen Regierung sukzessive zurückgenommen werden. Die französische Regierung habe jetzt erst die Steuer im Volumen um zwei Drittel (6 Mrd. Euro) erhöht und damit noch nicht die vollständige Erhebung im geplanten Volumen von 9 Mrd. Euro erreicht, so die Zeitung Sud Ouest abschließend.

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22.01.2024