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Bosch plant Serienfertigung von Brennstoffzellen - Aktie von Ceres Power hebt ab

© Bosch© Bosch

Stuttgart - Der Technologiekonzern Bosch macht Ernst mit der Produktion von Brennstoffzellen. Diese sind aber nicht für den Einsatz im Verkehr gedacht, sondern für den stationären Betrieb.

Mit der Serienfertigung dezentraler Kraftwerke auf Basis der Festoxidbrennstoffzellen-Technologie will Bosch ab 2024 beginnen und hat dazu eine vertiefende Zusammenarbeit mit der britischen Ceres Power vereinbart. Die Aktie von Ceres Power klettert heute um rund 10 Prozent.

SOFC-Anlagen: Marktvolumen von 20 Milliarden Euro bis 2030 – Jahreskapazität von rund 200 Megawatt Leistung geplant
Bosch und Ceres Power wollen nach erfolgreicher Musterbauphase zunächst die Vorindustrialisierung der stationären Brennstoffzelle vorantreiben. Bosch strebt dabei eine Fertigungskapazität von SOFC-Anlagen von rund 200 Megawatt Leistung pro Jahr an. Damit können rund 400 000 Menschen mit Strom in ihren Haushalten versorgt werden, teilte Bosch mit. Bosch will in die geplante Serienfertigung einen dreistelligen Millionenbetrag investieren.

Der Markt für die dezentrale Energieproduktion wird nach Schätzungen von Bosch bis 2030 ein Volumen von 20 Milliarden Euro erreichen. Insgesamt arbeiten heute über 250 Bosch-Mitarbeiter an diesem Zukunftsthema – 150 mehr als vor einem Jahr. „Wir sehen die hocheffiziente Festoxid-Brennstoffzelle als einen wesentlichen Baustein für eine nachhaltige Energieversorgung. Dafür bündeln wir die Kompetenzen von Bosch über mehrere Geschäftsbereiche hinweg“, sagt Dr. Christian Fischer, der für den Unternehmensbereich Energy and Building Technology verantwortliche Geschäftsführer.

„Mit stationären Brennstoffzellensystemen baut Bosch ein neues Geschäftsfeld auf, indem Entwicklung, Fertigung, Vertrieb und Service aus einer Hand kommen“, so Fischer weiter. „Gemeinsam mit unserem Partner Ceres Power gehen wir nun den nächsten wichtigen Schritt auf dem Weg hin zu einer Serienfertigung.“

Bosch vertieft Partnerschaft mit britischer Ceres Power
Seit August 2018 kooperiert Bosch mit Ceres Power bei der Entwicklung von Brennstoffzellen und Brennstoffzellen-Stacks. Bereits im Herbst 2019 startete Bosch eine Musterbaufertigung in Deutschland und beteiligte sich im Januar 2020 mit rund 18 Prozent an dem britischen Unternehmen. Nun wurde die Zusammenarbeit auf die Phasen bis zur Serienfertigung 2024 ausgebaut, Verträge legen die weitere Technologienutzung durch Bosch vom Kooperationspartner Ceres Power fest.

SOFC-Anlagen von Ceres Power bereits in der Erprobung
Ceres Power ist führend in der Entwicklung von innovativen Festoxid-Brennstoffzellen und Zellstapeln (Stacks). Bosch besitzt eine umfassende Technologielizenz von Ceres Power und stellt Brennstoffzellen sowie Stacks in Eigenfertigung seit 2019 her. Pilotanlagen auf Basis der Festoxid-Brennstoffzelle werden bereits an verschiedenen Bosch-Standorten erfolgreich erprobt. Die SOFC-Anlagen können heute mit umweltfreundlichem Biogas oder Erdgas betrieben werden – und sind bereits jetzt wasserstofffähig für das Energiesystem von morgen.

Die Festoxid-Brennstoffzelle mit einem Gesamtwirkungsgrad von mehr als 85 Prozent ist nach Angaben von Bosch jedem anderen Energiewandler deutlich überlegen. Dr. Wilfried Kölscheid, verantwortlich für stationäre Brennstoffzellen bei Bosch, erläutert: „Je nach Energiebedarf lassen sich zukünftig beliebig viele Anlagen mit gleicher Leistung zusammenschalten. Über diese Vernetzung der Geräte lassen sich virtuelle Kraftwerke darstellen, die gemeinsam eine bedarfsgerechte Energieversorgung am Ort des Verbrauchs ermöglichen.“

Bosch: Brennstoffzellen-Produktion und Entwicklung am Standort Deutschland
Die Produktion der soll an den Standorten Bamberg, Wernau und Homburg angesiedelt werden, die Entwicklung in Stuttgart-Feuerbach und Renningen. Bosch positioniert sich damit als System-Anbieter für stationäre Brennstoffzellen mit eigener Wertschöpfung im Bereich Zelle und Stack. Die SOFC-Technologie soll unter anderem in Form kleiner dezentraler, vernetzbarer Kraftwerke in Städten, Fabriken, Gewerbe und Handel, Rechenzentren und im Bereich Elektroladeinfrastruktur zum Einsatz kommen.

© IWR, 2020


07.12.2020

 



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